checkAd

    Marktkommentar  1203  0 Kommentare Die Zeit für Konjunkturprogramme ist gekommen

    Stock Trader Computer Conceptual 3D Render Illustration. Global Stock and Currency Trading.

    Die Notenbanken haben ihre Mittel weitgehend ausgeschöpft. Das gilt vor allem für die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan, die jeden Monat für Milliardenbeträge Anleihen und (in Japan) Aktien kaufen. Auch die amerikanische Notenbank Fed und die Bank of England haben die Zinsen in Richtung null Prozent geschleust und umfangreiche Wertpapierkaufprogramme durchgeführt.

    Das alles hatte seine Berechtigung, da die Geldpolitik schnell reagieren kann. Mit ihren Eingriffen haben die großen internationalen Notenbanken immerhin eine erneute Rezession verhindert, so richtig in Gang kommt die Konjunktur jedoch nicht. Die Geldpolitik stößt an ihre Grenzen. Das zeigt sich auch an der Inflation. Sie ist nach wie vor weit von dem Ziel von knapp zwei Prozent entfernt.

    Vor diesem Hintergrund werden die Forderungen nach fiskalischen Maßnahmen lauter: „EZB-Chef Mario Draghi mahnte in der September-Sitzung erneut an, dass „alle Länder eine wachstumsfreundliche Fiskalpolitik verfolgen sollten“. Die OECD appelliert an die Staaten, die Möglichkeiten des Niedrigzinsumfelds zu nutzen, um wachstumsfördernde Maßnahmen zu unternehmen. Die Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) waren sich ebenfalls auf ihrem letzten Treffen im chinesischen Hangzhou einig, alle Politikmittel einsetzen zu wollen, um das wirtschaftliche Wachstum anzukurbeln.

    Reformen, Steuersenkungen und Ausgabenprogramme

    Es gibt verschiedene Maßnahmen, wie der Staat das Wirtschaftswachstum unterstützen kann. So können Reformen die Effizienz von Volkswirtschaften steigern. Aus dem jüngsten OECD-Bericht geht hervor, dass die Staaten des Euroraums, allen voran die Peripheriestaaten, sich in den vergangenen Jahren bemüht haben, Verkrustungen aufzubrechen. Allerdings hat das Reformtempo zuletzt nach OECD-Angaben nachgelassen. Aus Politikersicht verursachen Reformen erst einmal Kosten und gefährden möglicherweise die Wiederwahl, da sie bei den Bürgern häufig auf den ersten Blick unbeliebt sind.

    easyfolio-460x060-VermoegensaufbauneuesLogo

    Möglich wären Steuersenkungen oder Infrastrukturprogramme

    Vor diesem Hintergrund wird die Politik gerne dem Ruf nach dem Staat folgen. Die niedrige Inflation, das schwache Lohnwachstum und die in vielen Ländern des Euroraums immer noch hohe Arbeitslosenrate sprechen dafür, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu schwach ist und einen staatlichen „Anschub“ gut vertragen könnte. Das kann  zum einen durch Steuersenkungen umgesetzt werden. Die Bürger haben dann mehr Geld netto in der Tasche und können so ihre Konsumausgaben steigern. Aus Anlegersicht profitieren von solchen Maßnahmen Konsumwerte.

    Zum anderen kann der Staat auch seine eigenen Ausgaben ausweiten. Dabei bieten sich insbesondere Infrastrukturprojekte an. Jeder Autofahrer weiß zum Beispiel, in was für einem miserablen Zustand die Straßen und Brücken in Deutschland sind, was für Staus und somit für milliardenschwere volkswirtschaftliche Schäden sorgt. Mit Kindergärten, Schulen und Universitäten sieht es kaum besser aus. Generell hat sich in den vergangenen Jahren in den Industriestaaten die Qualität der Infrastruktur spürbar verschlechtert. Entsprechende Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen kämen in erster Linie Baufirmen zugute.

    Unter dem Strich könnte etwas mehr Fiskalpolitik in mehrfacher Hinsicht tatsächlich das richtige Mittel zur richtigen Zeit sein. Sie ist derzeit historisch günstig zu finanzieren, würde die private und staatliche Nachfrage anschieben und könnte den Notenbanken etwas Luft verschaffen, ihre Zinspolitik ein wenig zu normalisieren. Durch die richtige Aktienselektion könnte der Privatanleger ebenfalls profitieren.

    ReinhardPfingstenQuer

    Als einer der führenden Köpfe von Hauck & Aufhäusers Privatbankiers und medienpräsenter Geldanlage-Experte, hält Reinhard Pfingsten seit Mai 2016 zudem die Position als Chief Investment Officer (CIO) von easyfolio inne. In seinem Monatskommentar schreibt er, was die Weltwirtschaft derzeit bewegt.

    easyfolio
    easyfolio - der clevere Vermögensaufbau Hier Infopaket anfordern

    Der easyfolio Beitrag Marktkommentar: Die Zeit für Konjunkturprogramme ist gekommen erschien zuerst auf - easyfolio Blog.

    Registrieren Sie sich für den easyfolio-Newsletter und bleiben Sie zum Thema "einfache private Geldanlage" immer auf dem Laufenden: https://www.easyfolio.de/newsletter.html




    Burkhard Allgeier
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Burkhard Allgeier hält die Position als Chief Investment Officer (CIO) von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers inne.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Burkhard Allgeier
    Marktkommentar Die Zeit für Konjunkturprogramme ist gekommen Marktkommentar: Weltweit wächst die Wirtschaft nur schleppend – trotz der lockeren Geldpolitik. Jetzt wird der Ruf nach dem Staat lauter. Der easyfolio Beitrag Marktkommentar: Die Zeit für Konjunkturprogramme ist gekommen erschien zuerst auf - easyfolio Blog. Registrieren Sie sich für den easyfolio-Newsletter und bleiben Sie zum Thema "einfache private Geldanlage" immer auf dem Laufenden: https://www.easyfolio.de/newsletter.html