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    ROUNDUP  458  0 Kommentare Credit Suisse hält sich knapp in der Gewinnzone

    ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank Credit Suisse kommt ihr harter Konzernumbau weiterhin teuer zu stehen. Für das dritte Quartal wies das Institut am Donnerstag gerade noch einen Gewinn von 41 Millionen Franken (38 Millionen Euro) aus. Vor einem Jahr hatte das Geldhaus noch 779 Millionen Franken verdient. Analysten hatten nun sogar rote Zahlen erwartet. Dennoch verloren Credit-Suisse-Aktien zum Handelsauftakt fast vier Prozent und waren damit schwächste Wert im Schweizer Leitindex SMI .

    Dass sich die Bank noch in den schwarzen Zahlen hielt, hat sie in erster Linie dem Verkauf von Immobilien in der Schweiz zu verdanken. Das allein sorgte für einen Sondergewinn von knapp 350 Millionen Franken. Zudem erhöhte die Bank ihre Rückstellungen für Rechtsrisiken lediglich um gut 300 Millionen Franken, einige Analysten hatten mit einer höheren Belastung gerechnet. Credit Suisse ringt ähnlich wie die Deutsche Bank mit der US-Justiz um einen Vergleich wegen krummer Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise.

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    Vor allem im Investmentbanking zollten die Schweizer ihrem Schrumpfkurs Tribut: Der Vorsteuergewinn in beiden Sparten des Kapitalmarktgeschäfts brach deutlich ein. Dabei konnte die Bank weit weniger von der Belebung des Anleihegeschäft in diesem Sommer profitieren als vor allem ihre US-Rivalen und auch die europäische Konkurrenz von Barclays und Deutscher Bank.

    Der seit Sommer 2015 amtierende Vorstandschef Tidjane Thiam will die zweitgrößte Schweizer Bank stärker auf das Geschäft mit der Vermögensverwaltung ausrichten und setzt dabei besonders auf asiatische Kunden. Mit der Einwerbung von netto gut 9 Milliarden Franken an frischem Kundenvermögen sieht sich Thiam in seiner Ausrichtung bestätigt.

    Im Gegenzug dampft er das schwankungsanfällige und von immer strengeren Regeln gebremste Investmentbanking ein. Um Risiken schneller abzubauen, hat er eine spezielle Abwicklungseinheit gebildet, in der der Vorsteuerverlust im dritten Quartal um neun Prozent auf über 850 Millionen Franken stieg.

    "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns", sagte Thiam. Vom wirtschaftlichen Umfeld erwartet er dabei weiter kaum Unterstützung. "Wir erwarten, dass sich die geopolitische und makroökonomische Unsicherheit in den kommenden Quartalen weiterhin auf die Marktaktivität auswirken wird und die Aussichten anspruchsvoll bleiben dürften."

    Für eine positive Überraschung sorgte das Schweizer Privatkundengeschäft, das trotz der Niedrigzinsen mehr Gewinn abwarf. Der Konzern will den Bereich im kommenden Jahr teilweise an die Börse bringen und damit frisches Geld einnehmen.

    Fortschritte sieht Thiam vor allem bei den Einsparungen. Seit Jahresbeginn habe der Konzern 5400 Stellen abgebaut. Die Bank habe so bereits Kostensenkungen von 1,5 Milliarden Franken erreicht. Damit sei die Bank auf dem Weg, das ursprüngliche Sparziel für dieses Jahr zu übertreffen, sagte er. Insgesamt will der Manager bis zum Jahresende 6000 Arbeitsplätze streichen. Er hatte sein Sparprogramm im Frühjahr noch einmal verschärft.

    Die harte Kernkapitalquote verbesserte sich über den Sommer um 0,2 Prozentpunkte auf 12 Prozent. Ähnlich wie bei der Deutschen Bank befürchten viele Anleger, dass bei den Schweizern angesichts immer strengerer Vorgaben und eines schleppenden Tagesgeschäfts eine Kapitalerhöhung droht. Credit-Suisse-Aktien haben in diesem Jahr fast 40 Prozent an Wert verloren, Deutsche-Bank-Papiere liegen sogar 45 Prozent im Minus.

    Beide Institute stecken in einer ähnlich prekären Lage. Aus der Finanzkrise waren sie eigentlich als Gewinner hervorgegangen. Doch danach hielten sie nach Einschätzung vieler Beobachter zu lange an einem umfangreichen Investmentbanking fest und kämpfen weiter mit zahlreichen Altlasten./enl/stw/fbr





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