Wahlsieg Trumps bringt FED in die Bredouille und stellt (wohl) die Weichen für Gold

Vor Überraschungen ist man eben nie gefeit. Das gilt für den Alltag, an den Finanzmärkten und nun erst recht bei Wahlen. Nachdem der Sieg Clintons an den Finanzmärkten bereits ausgemachte Sache zu sein schien (sh. Goldpreisentwicklung der letzten Tage), erlebten die Finanzmärkte am heutigen Mittwoch eine faustdicke Überraschung. Die US-Amerikaner (zumindest diejenigen, die zur Wahl gegangen sind) haben sich für Trump ausgesprochen. Das muss man akzeptieren, ob man nun will oder nicht.

Mit dem sich abzeichnenden Wahlsieg Trumps legte Gold massiv zu. Unsicherheit und Nervosität trieben die Anleger ins Gold. Gold als sicherer Hafen ist wieder gefragt. Doch Trump nur auf diesen „Unsicherheitsfaktor“ zu reduzieren, ist etwas kurzsichtig. Trump hatte in seinem Wahlkampf mehr oder weniger deutlich durchblicken lassen, dass er Anhänger der lockeren Geldpolitik ist. Damit könnte nun wiederum die US-Notenbank in die Bredouille kommen. Die FED wird den Wahlsieg Trumps und die möglichen Auswirkungen analysieren müssen. Am Ende dieser Analyse könnte als mögliches Ergebnis stehen, dass der für Dezember bereits geplante Zinsschritt noch einmal überdacht werden muss.

Wir gehen davon aus, dass sich die bereits guten Perspektiven für Gold und Goldaktien durch den Wahlsieg Trumps noch einem deutlich verbessert haben. Auch wir werden uns nun daran setzen, die Lage noch einmal neu zu bewerten.

Als Trump wichtige Bundesstaaten für sich entscheiden konnte, sprang der Goldpreis in einer ersten Reaktion deutlich nach oben. Bis auf 1.340 US-Dollar ging die wilde Jagd. Unmittelbar vor der Stimmenauszählung dümpelte Gold bei 1.270 US-Dollar. Dass das Edelmetall die zwischenzeitlichen Gewinne zum Teil wieder abgeben musste, sollte nicht verwundern. Der nervöse Handel wird uns in der nächsten Zeit erhalten bleiben.

Gold befindet sich in einer interessanten Lage. Die wichtige Unterstützung bei 1.280 US-Dollar wurde verteidigt. Um die psychologisch wichtigen 1.300 US-Dollar wird derzeit zwar noch gerungen, doch aus unserer Sicht ist ein Verbleib oberhalb dieser Marke wahrscheinlich. Gelingt es Gold nun auch noch, sich oberhalb von 1.315 US-Dollar zu etablieren, kann man seine Blicke vorsichtig in Richtung neuer Jahreshochs lenken… Ein Unterschreiten der 1.250er Marke, also dem Niveau des letzten Tiefs, würde hingegen eine Neubewertung der Situation notwendig machen.