KUKA, SLM und Wige Media

Achtung vor der Weltpolizei für Übernahmen!

KUKA: Achtung vor Weltpolizei!

Mit der US-Behörde CFIUS, einer Art Weltpolizei für Übernahmen, haben wir Sie Anfang August 2016 schon vertraut gemacht. Ob CFIUS hinter dem jüngsten Vorgehen in Bezug auf Aixtron und Wirtschaftsminister Gabriel steht, ist nicht sicher. Fakt ist: CFIUS könnte die Übernahme von KUKA durch die chinesische Midea zum Scheitern bringen. Wir schätzen ein Scheitern des Deals auf etwa 50 % ein. Aktuell handeln die für den Verkauf eingereichten KUKA-Stücke bei 101 Euro. Spätestens Ende März 2017 sollen 115 Euro für diese Aktien fließen. Die nicht zum Verkauf eingereichten KUKA-Aktien handeln bei 75 Euro. Wir raten beide Gattungen nicht zu kaufen. Platzt die Übernahme doch noch, fallen die zum Verkauf eingereichten Aktien auf ca. 75 Euro. Klappt der Deal, winkt aktuell eine Chance von knapp 15 %. Das Chance-Risiko Verhältnis passt nicht!

SLM Solutions: Verzockt!

Paul Singer, Gründer des Hedgefonds Elliot, hat sich bei SLM zumindest kurzfristig verzockt. General Electric ist ein wichtiger Kunde von SLM und wollte die Firma für 38 Euro je Aktie kaufen. Singer kaufte sich einen Anteil von mehr als 20 % an SLM und wollte von GE mehr Geld herauspressen. Das Angebot seitens GE wurde nicht erhöht und der Deal platzte. Stattdessen hat sich GE den 3D-Druckspezialisten Concept Laser gekauft, der eine ähnliche Technologie wie SLM anbietet. Parallel zu SLM wollte sich GE auch Arcam kaufen. Hier hat GE ihr Angebot nach oben angepasst. Strategisch gehen wir davon aus, dass SLM früher oder später aufgekauft wird. Kurzfristig ist an der Stelle aber die Luft raus. Indes hören wir, dass Singer angeblich aktuell weitere Aktien kauft und auf über 25 % aufstocken will. Warten Sie bei SLM dennoch erst einmal ab.

Wige: Frisches Geld!

Peter Lauterbach, CEO von Wige Media, unsere kleine „Raupe Nimmersatt“ aus Köln, hat unsere Vorabmeldung vom 4. Oktober bestätigt und die offensichtlich leere Kasse per Kapitalerhöhung wieder aufgefüllt. Knapp 3.7 Mio. Euro wurden brutto eingesammelt, die Stücke gingen für 2.30 Euro über den Bankschalter. Im März 2016 schon einmal über 3 Mio. Euro! Ist dieses Geld schon wieder weg? Damals musste von dem Geld unter anderem auch ein Darlehen gegenüber dem Aufsichtsratsmitglied Jens Reidel in Höhe von über 575 000 Euro zurückbezahlt werden, welches zu 8 % verzinst wurde. Der dieses Jahr gut gelaufene Aktienkurs stoppte jäh und dümpelt nun umsatzlos auf Kapitalerhöhungsniveau. Anstatt laufend frisches Kapital einzuverleiben und damit die Aktionäre zu verwässern, sollte Wige den Gewinnturbo anwerfen. Der legendäre Moravetz-Auspruch „Wo ist Behle?“ heißt adaptiert auf die Wige „Wo sind die Gewinne?“. Wir sehen in dem Titel wenig Potenzial.

www.vorstandswoche.de