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     2188  0 Kommentare Trumponomics: Die Revolution … die es nicht geben wird

    Die Lage in den USA und der Bundesrepublik Deutschland könnte derzeit nicht verschiedener sein: Dort hat ein wütendes Volk einen Präsidenten gewählt, bei dem niemand weiß, was passieren wird. Hier hingegen hat das politische Establishment völlig autonom aus sich heraus den neuen Präsidenten bestimmt, der die Kontinuität wahren wird.

     

    Was ist nun besser?

     

    Wenn ich meine Vernunft befrage, sagt die mir: sehr klar der deutsche Weg. Mein Herz hingegen tendiert zum amerikanischen. Und der Börse geht es anscheinend ebenfalls so.

     

    Geld, Gefühle und Verstand laufen derzeit also nicht parallel.

     

    Doch wird Donald Trump tatsächlich etwas signifikant anders und zugleich besser machen können als seine Vorgänger?

     

    Die letzte große Wirtschaftsrevolution in den USA waren die Reagonomics. Sie haben die Finanzmärkte liberalisiert und die Steuern gesenkt. Das hat der Wirtschaft geholfen, doch die Reichen reicher und die Armen ärmer gemacht.

     

    Könnten Trumponomics nunmehr zu folgendem führen? Durch weitere Steuersenkungen und Rücknahme der Marktliberalisierungen wächst die Wirtschaft, diesmal werden jedoch die Armen reicher und die Reichen ärmer?

     

    Es ist kaum vorstellbar.

     

    Und was wäre mit einer Verdoppelung des Staatsdefizits? Das hat Obama schon gemacht. Zinssenkungen fallen ebenfalls aus.

     

    Ich persönlich denke: Wenn man am Ende der Straße angekommen ist, führt das Durchdrücken des Gaspedals nur zu einem weit härteren Aufprall, aber nicht dazu, auch nur einen Millimeter weiter zu kommen.

     

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Trumponomics: Die Revolution … die es nicht geben wird Kann das so funktionieren?