Aktienanleihen sind wahre Multitalente
Nur keine Hektik bei der Rendite! Dass klassische Sparprodukte ausgedient haben, wissen Leser von EINBLICKE. Entsprechend haben wir in den letzten Ausgaben eine interessante Anlagenform Ihnen vorgestellt, die neben Aktien eine mehr als ordentliche Rendite einbringt. Aktienanleihen. Wir sprachen mit Heiko Geiger, Head of Public Distribution Deutschland & Österreich der Bank Vontobel Europe AG, über konkrete Renditen und verschiedene Marktszenarien.
EINBLICKE: Warum soll denn ein Anleger eine Aktienanleihe kaufen, wo ist der Vorteil?
Heiko Geiger: Aktienanleihen sind sehr flexibel in ihren Einsatzmöglichkeiten. Für den Aktionär generiert die Aktie eine lineare Partizipation. Das bedeutet für Seitwärtsmärkte kaum bis keine Rendite, in fallenden Märkten Verluste und in steigenden Märkten Gewinne. Bei Aktienanleihen hingegen wissen Anleger im Vorfeld bereits wie lange ihr Geld angelegt ist und welche Maximalrendite in Form der Kuponzahlung sie erwirtschaften können. Über die Festlegung des Basispreises können Anleger sogar individuell entscheiden, welches Risiko sie an den Märkten eingehen wollen bzw. wie hoch ihre Zielrendite und das korrespondierende Risiko sein soll. Aktienanleihen bieten darüber hinaus die Möglichkeit, über ein bestimmtes Maß die Position abzusichern. Eine gute Übersicht bekommen Anleger, wenn sie die Aktie mit den Konditionen einer Aktienanleihe vergleichen, bei welcher der korrespondierende Basiswert am Geld (also bei 100%) notiert.
In welchem Umfeld/Marktszenario eignen sich Aktienanleihen besonders?
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Aktienanleihen eignen sich für leicht fallende, seitwärtstendierende oder leicht steigende Marktumfelder. Daher stellen sie auch eine Art Multitalent für bestimmte Marktphasen dar. Wichtig ist, dass Anleger im Voraus eine klare Markterwartung haben und daraus abgeleitet das für sie geeignete Finanzinstrument wählen. Gerade in Marktphasen, in denen Aktien nur wenig oder keine Rendite generieren, können Aktienanleihen mit einer Kuponausschüttung punkten, die mitunter deutlich über der Dividendenrendite der Aktie liegen kann. Viele Anleger überbrücken diese richtungslosen Marktphasen mit Aktienanleihen und kassieren den Kupon. Am Ende der Laufzeit bildet dieser entweder die Maximalrendite, sofern die Aktienanleihe zum Nennwert getilgt wird, oder der Anleger wird zum Aktionär, wenn zum Laufzeitende die Aktie unter dem Basispreis notiert und der Anleger in einem vorher definierten Bezugsverhältnis Aktien ins Depot gebucht bekommt.