Deutsche Anleihen verlieren deutlich
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen sind am Mittwoch im Vormittagshandel unter Druck geraten. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future gab bis zum Mittag um 0,35 Prozent auf 160,76 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg um sechs Basispunkte auf 0,28 Prozent.
Am Vormittag mussten viele Anleihen in Europa spürbare Kursverluste hinnehmen. Auslöser war laut Händlern ein Medienbericht mit Bezug auf Insider, wonach die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Wertpapierleihe an Banken ausweiten könnte, um ein Austrocknen des kurzfristigen Kreditmarkts zwischen den Banken zu verhindern. Der EZB-Rat werde sich mit dem Schritt auf seiner nächsten Zinssitzung Anfang Dezember beschäftigen.
Konjunkturdaten aus dem Euroraum zeichneten ein positives Bild, konnten die Märkte aber nicht nachhaltig bewegen. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts Markit stieg im November auf den höchsten Stand seit elf Monaten. Bankvolkswirte sprachen von einer positiven Überraschung. Markit-Chefökonom Chris Williamson kommentierte, die Ergebnisse zeigten, dass die Eurozone im November so stark wachse wie seit Jahresbeginn nicht mehr. "Vieles deutet sogar darauf hin, dass sich das Wachstum weiter beschleunigen wird."
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Am Nachmittag stehen in den USA zahlreiche Konjunkturdaten an, die wegen des Feiertags Thanksgiving vorgezogen werden. Zudem wird die US-Notenbank am Abend ihre Mitschrift zur jüngsten Zinssitzung veröffentlicht. Experten gehen von Hinweisen auf die für Mitte Dezember erwartete Zinsanhebung aus. An den Finanzmärkten gilt der Zinsschritt bereits als vollständig eingepreist. Es wäre erst die zweite Zinsanhebung in den USA seit der Finanzkrise./bgf/tos/enl