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    Donald Trump  1163  0 Kommentare Die Person des Jahres 2016

    „Das haben wir nicht kommen sehen“, sagt Christoph von Marschall, diplomatischer Korrespondent und Redakteur des „Tagesspiegel“. Manch einer müsse sich immer noch jeden Tag zwicken, um zu prüfen, dass es wahr ist. Doch sowohl für den 45. US-Präsidenten Donald Trump, als auch für die Weltgemeinschaft gelte nun vor allem eines: sich der Realität annähern. Und aus der Erfahrung lernen.

    „Eines war dieses Wahljahr ganz gewiss: volatil und ungewöhnlich“, sagt Christoph von Marschall, diplomatischer Korrespondent und Redakteur des „Tagesspiegel“ auf dem €uro Advisor Services-Roundtable in München. Ansonsten bleibe nach der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika nicht viel Gewissheit übrig: Auch jetzt sei nicht sicher, was von Donald Trump zu erwarten sei. „Derzeit kassiert er seine Wahlversprechen mit atemberaubender Geschwindigkeit ein. Gleichzeitig ist klar: Teile seiner Ideen wird er umsetzen müssen.“ Während sich Donald Trump nun mit der Realität des Amtes konfrontiert sieht, müsse auch die Weltgemeinschaft der Realität ins Auge blicken - und die Wahl akzeptieren. „Gemeinsame Interessen und eine gute Zusammenarbeit sollten im Vordergrund stehen.“ Barack Obama habe 2012 mit fünf Millionen Stimmen Unterschied gewonnen. „47 Millionen Weiße ohne Collegeabschluss sind damals nicht zur Wahl gegangen.“ Trump habe nur zehn bis 15 Prozent dieser Gruppe an die Wahlurne bringen müssen. „Er hat es selbst prophezeit: Es gibt eine schweigende Mehrheit. Diesen Menschen hat Trump eine Stimme gegeben.“ We take our country back, dass sei die Losung gewesen. „Mit diesen Wählern haben Demoskopen keine Erfahrungen. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren die Strichproben in den Umfragen nicht repräsentativ.“ Auch das Stadt-Land-Gefälle sei in dieser Wahl deutlich zu spüren gewesen: „Trump hat vor allem auf dem Land gewonnen. Dort wo auch Journalisten wenig unterwegs sind.“ In der Folge seien Staaten an Trump gefallen, die zu Hillary Clintons Brandmauer gehört hätten: „Wisconsin, Michigan und Pennsylvania – alles Staaten von denen man glaubte, dass sie Clinton sicher seien. Dieser Verlust war entscheidend für die Wahl.“ 

    Christoph von Marschall auf dem EAS-Roundtable: "Donald Trump, die Person des Jahres 2016."

    Während im Wahljahr 2008 – trotz Bankenpleiten und großer wirtschaftlicher Verunsicherung – die Luft vor Begeisterung und Aufbruchsstimmung vibriert habe, sei 2016 das komplette Gegenteil zu spüren gewesen: „Die USA sind wirtschaftlich wieder zurück. Wir erleben Vollbeschäftigung. Zur selben Zeit ist die Bevölkerung nicht nur frustriert – sondern oft sogar zornig.“ Die Versöhnung der Gesellschaft, das sei Trumps eigentliche Aufgabe. „Waren die USA lange ein Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen und Ansichten, sprechen die beiden Parteien nun sehr unterschiedliche Gruppen an. Die Demokraten eher junge Menschen und Randgruppen, die Republikaner eher die Landbevölkerung.“ Als Verlierer der Wahl müssen sich demnach gerade die Demokraten fragen: Konzentrieren wir uns zu sehr auf Minderheiten und verlieren wir dabei die breite Bevölkerung aus den Augen? „Dieselbe Frage ist auch hierzulande relevant. Aktuell sind vor allem Randgruppen im Fokus der Politik. Zugleich muss die Politik aber auch dem Landwirt aus Niedersachen Angebote machen.“

    (TL)





    Verfasst von 2Euro Advisor Services
    Donald Trump Die Person des Jahres 2016 „Das haben wir nicht kommen sehen“, sagt Christoph von Marschall, diplomatischer Korrespondent und Redakteur des „Tagesspiegel“. Manch einer müsse sich immer noch jeden Tag zwicken, um zu prüfen, dass es wahr ist. Doch sowohl für den 45. US-Präsidenten Donald Trump, als auch für die Weltgemeinschaft gelte nun vor allem eines: sich der Realität annähern. Und aus der Erfahrung lernen.

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