Worst Case Szenario beim Klimaschutz?
Trump rudert beim Klimawandel zurück - Doch was, wenn die USA doch aus Klimaschutz aussteigen?
Den Klimawandel gibt es nicht, die Erderwärmung ist nicht menschengemacht… Alles eine Mär der Chinesen. So tönte es im Wahlkampf aus dem Munde von Donald Trump. Seines Zeichen designierter Präsident der Vereinigten Staaten. Nun wird bekanntlich nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wahlkampf ist Wahlkampf und Politik ist Politik. Und so rudert auch der Immobilienmogul Trump in Teilen von seinen Wahlkampfthesen zurück. Seine Frühren Aussagen zum Klimawandel? Seien eher als Scherz zu verstehen, so Trump in einem Interview mit der „New York Times“.
Hieß es zuvor, der Präsident Trump wolle aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen und bestehende Regelungen zum Klimaschutz streichen. Hört man ihn nun sagen, dass es eine „gewisse Verbindung“ zwischen menschlichen Aktivitäten und der Erderwärmung gebe. „Es kommt darauf an, wieviel“, so Trump nach Twitter-Mitteilungen der NYT-Reporter. Und der proklamierte Ausstieg aus dem Weltklimavertrag? „Ich stehe dem offen gegenüber. Ich schaue es mir sehr genau an.“ Zuvor müsse jedoch geklärt werden, welche Kosten durch die Vereinbarung auf Amerikas Unternehmen zukämen und wie sich dies auf die ihre Wettbewerbsfähigkeit auswirke.
Worst Case mit starkem Anstieg eher unrealistisch
Eigentlich müssten die USA nach der Übereinkunft von Paris bis 2030 ein Fünftel der weltweiten Treibhausgas-Einsparung schultern. Was, wenn die künftige US-Regierung in der Tat aus dem Klimaschutz aussteigt?
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Abgesehen von der Signalwirkung gegenüber anderen Ländern, würde der Klimagas-Ausstoß des Landes wohl nicht steil ansteigen, prognostiziert Klimapolitik-Experte Niklas Höhne in der Wochenzeitung
„Die Zeit“: „Wenn der künftige Präsident Trump, wie angedroht, die gegenwärtigen Maßnahmen aufgibt, so schätzen wir, dass im Jahr 2030 die Emissionen der USA etwa auf demselben Niveau wie heute
liegen werden.“ Einen Worst Case mit starkem Anstieg halte er für unrealistisch. Stattdessen betont Höhne: „Es kommt sehr darauf an, wie die einzelnen Akteure sich verhalten werden. Viele
Bundesstaaten sagen: jetzt erst recht. Einige von ihnen haben Quoten für erneuerbare Energien, Kalifornien fördert massiv die Elektromobilität.“
Höhne ist Professor an der Universität Wageningen, Mitautor beim aktuellen Weltklimabericht und Gründer des Thinktanks NewClimate Institute, wo er die konkrete Umsetzung von Klimaschutz-Zusagen
nachverfolgt.