Abwarten und Tea trinken
Großbritanniens Ex-Premiers Blair und Major schließen Exit vom Brexit nicht völlig aus
Für die ehemaligen britischen Premierminister John Major und Tony Blair ist eine Abkehr vom Brexit durchaus noch möglich. Die Bevölkerung müsse erstmal spüren, was der EU-Austritt wirklich für Folgen hat.
Beim Austritt Großbritanniens aus der EU ist das letzte Wort noch längst nicht gesprochen. Das finden zumindest die früheren britischen Premierminister John Major und Tony Blair.
Der Brexit könne gestoppt werden, "wenn das britische Volk erkennt, dass er in der Kosten-Nutzen-Analyse keinen Sinn ergibt", wird Blair von der Wochenzeitung "New Statesman" zitiert. "Ich sage ja nicht, dass es dazu kommt, aber es könnte so sein."
Sein Amtvorgänger John Major sagte der Zeitung "Times" indes, dass es gut nachvollziehbare Argumente für ein zweites Referendum gebe. Mit Blick auf den Stimmenausgang (51,9 Prozent votierten für "Leave", 48,1 Prozent für "Remain") könne er das Argument nur schwer nachvollziehen, wonach die Minderheit in diesem Fall nichts zu sagen habe.
Anfang November urteilte der Hohe Gerichtshof, dass das britische Parlament der Auslösung des Artikel 50 nochmals zustimmen muss. Beobachter gehen davon aus, dass sich der Beginn der Austrittsverhandlungen damit nun erheblich verzögern könnte.
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