Brent C.O. - Verunsicherung vor dem OPEC-Treffen
Dem starken US-Dollar zum Trotz legten die Ölpreise in den letzten Tagen zunächst deutlich zu. Doch dieser Höhenflug endete am Freitag jäh, als Gerüchte aufkamen, Saudi-Arabien würde nicht an einem Treffen von OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten, das im Vorfeld des eigentlichen OPEC-Treffens (30.11.) bereits am 28.11. stattfinden soll, teilnehmen.
Damit wirft auch die Situation innerhalb des Kartells einmal mehr Fragen auf. Im Vorfeld des OPEC-Treffens machten verschiedene Mitgliedsstaaten zwar noch einmal ihre Bereitschaft deutlich, den Ölhahn zudrehen zu wollen, aber es bleibt dabei: Man sollte die Ankündigungen und Lippenbekenntnissen aus der OPEC mit Vorsicht genießen. Eine Einigung über Förderkürzungen wird nicht einfach werden, gilt es doch verschiedene Befindlichkeiten innerhalb der OEPC abzuwägen. An dieser Stelle sei nur auf die Rivalität zwischen Saudi-Arabien und dem Iran verwiesen. Aber der Markt spielte zuletzt die Karte „Förderkürzungen“.
Liefert das Kartell keine konkreten oder nur unzulängliche Ergebnisse, dürfte das weitreichende Folgen für die Ölpreise haben. Auch wenn es zuletzt positive Signale von Seiten der Konjunktur gab und auch die aktuellen Daten zu den US-Rohöllagebeständen durchaus überzeugen konnten, bleibt es dabei, dass der Markt mit dem Umfang der aktuellen Ölproduktion mehr als nur gut versorgt ist.
Der Preisanstieg der letzten Tage hatte zunächst dazu geführt, dass sich das Chartbild von Brent C.O. wieder neutralisierte. Der Bruch der zentralen Unterstützungszone 45 / 46 US-Dollar (inkl. 200-Tage-Linie) konnte verhindert werden. Damit war auch ein Test der 42er Unterstützung zunächst vom Tisch. Nachdem am vergangenen Freitag die Gerüchte verbreitet wurden, trat Brent C.O. den Rückzug an. Auch der Start in die neue Handelswoche verläuft bis dato schleppend…
Kurzum: Sollte die OPEC nicht liefern, wäre neuer Verkaufsdruck wohl die Folge. Ein neues charttechnisches Kaufsignal generiert sich erst, sollte Brent C.O. durch den Widerstandsbereich 50 bis 53 US-Dollar gehen können.
Wir bleiben skeptisch und warten auf Fakten.
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