Merck "ONE Global Headquarters" Initiative
Merck macht nach Übernahme von Sigma-Aldrich Standorte im Ausland dicht
Nach der Übernahme von Sigma-Aldrich geht Merck die Integration des zugekauften Unternehmens nun auch in Europa an. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, schließt der Pharma- und Chemiekonzern die Europazentrale von Sigma-Aldrich in St. Gallen. Gefährdet ist im Zuge der Fusion zudem unter anderem der englische Merck-Standort Nottingham, wie Unternehmenskenner sagen, wobei noch nichts endgültig beschlossen sei.
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Merck bestätigte auf Anfrage die anstehende Schließung St. Gallens: Sie erfolge Ende 2017. Außerhalb Europas werden vier Standorte geschlossen: St. Charles und Hayward (Nordamerika), Ishikari
(Japan) und Rio de Janeiro (Brasilien). Ein Sprecher sagte, man habe Mitarbeiter informiert, „dass wir diese Standorte schließen und die dortigen Aktivitäten auf andere Standorte des Konzerns
übertragen werden“. Die alte Sigma-Aldrich-Zentrale in St. Louis ist nur noch eine von vier „hubs“ von Mercks Laborausrüstersparte, neben Boston, Molsheim (Frankreich) und Darmstadt. Merck
hatte Sigma-Aldrich im vergangenen Jahr für 17 Milliarden Dollar erworben und baut damit das Geschäftsfeld mit dem Namen „Life Science“ aus, die dritte Sparte neben Pharma und Chemie.
Merck hat in den vergangenen Jahren zunehmend Funktionen an den Stammsitz verlagert. Die Life-Science-Sparte werde stärker von Darmstadt aus gesteuert, sagte Kai Beckmann, Mitglied der
Geschäftsleitung, der „F.A.Z.“ kürzlich. Spartenchef Udit Batra ist – wie die Chefs der anderen Merck-Sparten – Mitglied der Geschäftsleitung und schon von daher viel am Stammsitz zu sehen. Merck
baut momentan die Zentrale in einer „ONE Global Headquarters“ genannten Initiative aus.