Aktien Frankfurt Ausblick
Anleger bleiben vor Italiens Referendum vorsichtig
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit vor dem in wenigen Tagen anstehenden Verfassungsreferendum in Italien dürfte das Geschehen am deutschen Aktienmarkt auch am Dienstag prägen. Die fortbestehende Skepsis über den Willen der Opec-Mitglieder, beschlossene Förderkürzungen für Erdöl auch umzusetzen, sorgt bei den Anlegern ebenfalls für Zurückhaltung. Das Ölkartell kommt am Mittwoch in Wien zusammen.
Nachdem der Dax am Montag bereits rund ein Prozent abgegeben hatte, signalisiert der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex aktuell ein Minus von 0,08 Prozent auf 10 574 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Kursbarometer für die Eurozone wird zugleich fast unverändert erwartet.
PRALL GEFÜLLTER DATENKALENDER
Für die Anleger gilt es zudem, zahlreiche Daten zu bewerten: Abgesehen von weiteren Informationen über die Wirtschaftsleistung von Frankreich und den USA im dritten Quartal (endgültige BIP-Werte) stehen EU-Stimmungsindikatoren für das Industrie-, Dienstleistungs- und Konsumentenvertrauen im November auf der Agenda. Am Nachmittag werden noch US-Immobilienpreisdaten sowie das Verbrauchervertrauen des Conference Board veröffentlicht.
Papiere der Bankenbranche dürften unter Druck bleiben: Die Furcht vor einer Regierungskrise in Italien und den Folgen für die Eurozone hatte den Sektor bereits am Vortag erfasst und den Bankenindex um fast 2 Prozent gedrückt. Die Papiere der Deutschen Bank verloren vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate rund ein Prozent, die der Commerzbank 0,7 Prozent.
BEI DER LUFTHANSA GEHEN DIE STREIKS WEITER
Weiter im Blick steht zudem die Lufthansa , denn die Pilotenstreiks gehen nach einer Streikpause endgültig in die zweite Woche. Die Fluggesellschaft gab am Montagabend ihren Versuch auf, die Ausstände noch vor Gericht stoppen zu wollen. Erneut sind damit zehntausende Passagiere von Flugausfällen betroffen. Vorbörslich verloren die Aktien rund ein halbes Prozent.
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Die Daimler-Papiere gaben auf Tradegate 0,3 Prozent ab. Wegen schwacher Geschäfte außerhalb Europas drohen der Lastwagensparte von des Autobauers ein Sparprogramm und Stellenstreichungen. "Mit Ausnahme von Europa sind fast alle relevanten Märkte schlechter gelaufen als erwartet", sagte Spartenchef Wolfgang Bernhard dem Handelsblatt (Dienstagsausgabe). Künftig sollen demnach auch Lastwagen in China produziert werden.
POSITIVE STUDIE GIBT NORDEX VORBÖRSLICH AUFTRIEB
Positiv stachen vorbörslich die Aktien von Nordex heraus. Die britische Investmentbank HSBC empfahl sie zum Kauf. Der nur auf dem Festland aktive Windkraftanlagen-Bauer gewinne Marktanteile auf seinem Heimatmarkt, schrieb Analyst Sean McLoughlin. Die internationale Umsatzentwicklung werde zudem durch das zugekaufte Unternehmen Acciona Windpower AWP) angetrieben./ck/ag