Aktien Frankfurt
Dax arbeitet sich weiter nach oben
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Mittwoch mühsam weiter nach oben vorgearbeitet. Der deutsche Leitindex knüpfte mit einem Gewinn von 0,13 Prozent auf 10 634,52 Punkte an sein Vortagesplus an, hatte zwischenzeitlich jedoch um bis zu 0,67 Prozent zugelegt. Am Dienstag war der deutsche Leitindex zunächst auf den tiefsten Stand seit drei Wochen gerutscht, hatte sich dann jedoch gefangen.
Zur Wochenmitte sorgte zwar die Neuauflage der Fusionsverhandlungen zwischen Linde und Praxair für gute Stimmung. Allerdings hielten sich die Anleger vor dem Verfassungsreferendum am Wochenende in Italien mit Engagements zurück.
Der MDax bewegte sich mit plus 0,01 Prozent auf 20 865,24 Punkte kaum vom Fleck und für den TecDax ging es um 0,12 Prozent auf 1716,07 Punkte aufwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,16 Prozent vor.
ANLEGER BLICKEN AUF ITALIEN
In Italien droht eine neue Eurokrise, da Regierungschef Matteo Renzi für den Fall einer Niederlage beim Referendum seinen Rücktritt angekündigt hat. Tags zuvor hatte sich allerdings die Hoffnung durchgesetzt, dass - ähnlich wie bei Brexit und US-Wahlausgang - die Auswirkungen auf die Börsen nur von begrenzter Dauer sein werden. Dennoch sollten die Anleger vom deutschen Aktienmarkt bis Freitag nicht allzu viel erwarten, sagte Analyst Heino Ruland von Ruland Research. Ruland rechnet mit deutlichen Marktreaktionen nach dem Referendum - und zwar sowohl im Falle eines Scheiterns als auch bei einem Gelingen der Volksabstimmung.
Die Anleger blickten derweil auch auf das Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in Wien. Dort stehen die Zeichen auf Einigung. Das Ölkartell stehe kurz vor einer Vereinbarung in der Frage der künftigen Fördermenge, sagte der iranische Ölminister Bijan Namdar Zangeneh. Zuletzt haben die Ölpreise kräftig angezogen, was auch die Stimmung der Anleger etwas gehoben hatte.
LINDE UND PRAXAIR SPRECHEN WIEDER
Lesen Sie auch
Unter den Einzelwerten ragten Linde-Papiere mit einem Kurssprung von 6,66 Prozent auf das höchste Niveau seit einem Jahr klar heraus. Der Industriegase-Hersteller und Anlagenbauer hatte am Dienstagabend mitgeteilt, einen überarbeiteten Fusionsvorschlag von Praxair erhalten zu haben. Erste Gespräche waren im September gescheitert. Nun hoffen die Anleger wieder auf das Entstehen eines neuen Weltmarktführers für Industriegase.
Für Lufthansa-Papiere ging es dagegen am Dax-Ende um gut 2,5 Prozent abwärts, denn die Pilotenstreiks bei der Kranich-Linie gehen weiter.
EVOTEC PROFITIEREN VON KOOPERATION MIT MERCK
Im TecDax verbesserten sich Evotec-Papiere um knapp 2 Prozent. Das Biotechunternehmen arbeitet künftig bei der Erforschung von Angriffspunkten für die Krankheitstherapie mit der Merck KGaA zusammen./la/das