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     847  0 Kommentare Daimler, VW, Bayer – Öl-Bonus verpufft

    bayerErstmals seit acht Jahren einigte sich die Opec auf eine Kürzung der Fördermenge um 1,2 Millionen Barrel auf 32,5 Millionen Barrel pro Tag. Unter dem Strich fällt der Rückgang von 3,6 Prozent der Opec-Menge zwar größer aus als erwartet. Nüchtern betrachtet ändert sich aber auch nach der erzielten Einigung nur wenig an den grundsätzlichen Perspektiven.

    Besonders die amerikanische Schieferölindustrie freut sich über die Neuigkeiten aus Wien und den Preisanstieg. Die US-Ölproduzenten dürften nun zügig die Anzahl der Bohrungen ausweiten und versuchen, Marktanteile zu gewinnen. Zuletzt legte der Anstieg der Bohraktivitäten in den USA bereits kräftig zu. Rückenwind kommt für die Unternehmen auch aus Washington: Der künftige Präsident Donald Trump hat bereits angekündigt, in seinen ersten 100 Amtstagen sämtliche Restriktionen für die amerikanische Schieferöl- und Gasproduktion aufzuheben. Auch die Opec selbst ist offenbar nicht vollkommen überzeugt vom Ergebnis: Die Kürzung ist ab Januar zunächst auf ein halbes Jahr begrenzt. Am Ölmarkt dürfte daher schon bald wieder Ernüchterung einkehren.

    Gute Vorgaben für den DAX

    o%cc%88l_rohstoffe2An der Wall Street legten vor allem die Kurse der Ölgiganten wie Exxon Mobil und Chevron zu, Dow Jones und S&P 500 erreichten frische Rekorde. In Frankfurt dominieren weiterhin Sorgen vor dem anstehenden Referendum in Italien. Grundsätzlich bietet der DAX nicht nur aus Bewertungssicht viel Nachholpotenzial. In der Finanzmarktrunde hat Egmond Haidt gestern noch einmal erläutert, warum der steigende Ölpreis dem DAX zugute kommt. Steigen die Einnahmen der Saudis und Russen, werden auch verstärkt deutsche Exporte nachgefragt – Hier finden Sie die Aufzeichnung.

    Auch die Währungsmärkte liefern gute Vorgaben. Gerade die stark auf den Export ausgerichteten deutschen Konzerne zählen zu den Hauptprofiteuren der Euro-Talfahrt. Dank der Abwertung haben die Unternehmen mit ihren Produkten auf den Weltmärkten einen Wettbewerbsvorteil. Noch scheinen die Argumente am Frankfurter Parkett aber nicht zu greifen, zu groß sind offenbar die politischen Risiken.

    Am Nachmittag fällt der DAX aus seiner Handelsspanne der letzten Woche heraus. Im Tief fiel der Index auf 10.525 Punkte. Der Markt preist also Renzi-Risiken ein. Wir sehen in dem Referendum eher eine Kaufgelegenheit – ganz gleich wie sich die Italiener entscheiden. Mehr dazu um 18.30 in Opernturm Live.

    Unsere Chartanalyse:

    Dem jüngsten Ausbruch des Deutschen Aktienindex nach unten fehlte es an Schwung, doch der negative Grundtenor bleibt.

    chart1

    Die Seitwärtsbewegung des DAX ist noch nicht vorbei, auch wenn sich die Marktteilnehmer langsam auf der Südseite voran arbeiten. Der erste Ausflug der Kurse nach unten seit mehr als zwei Wochen führte kurz unter den Monatsdurchschnitt (blaue Kurve) sowie unter die bisherige Stabilisierungszone um 10.580/10.600. Auch wenn es gleich darauf wieder zu einer Erholung in den “neutralen Bereich” zwischen 10.600 und 10.800 kam, bleibt doch ein leicht bitterer Nachgeschmack.

    chart2

    Negativ wird die Prognose aber erst, wenn die Kurse auch unter 10.450/10.500 fallen, dort befindet sich die Mitte der seit August anhaltenden Langzeit-Tradingrange des Index. Dann sind weiter fallende Notierungen bis 10.200 sehr wahrscheinlich. Vorerst aber bleibt der Index trotz des kurzen Ausreißers vom Wochenanfang auch weiterhin überwiegend trendlos, mit einer leichten Schwächenote.

    chart3

    Anleger die auf steigende Kurse setzen wollen, sollten sich entweder bis zu einem Ausbruch deutlich über 10.800 gedulden, oder aber Rückschläge in Richtung der 200-Tage-Linie (violett) und horizontalen Kaufzone im Tageschart an der 10.200er-Marke abwarten. Wer dagegen auf fallende Notierungen wetten möchte, muss sich bewusst sein, dass diese Spekulation gegen den übergeordneten Trend (grün) im Tageschart gerichtet ist – und damit überdurchschnittlich risikoreich. Dennoch kann ein Einbruch unter 10.450 ein gutes Signal für eine weitere Etappe nach unten sein.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Daimler, VW, Bayer – Öl-Bonus verpufft Erstmals seit acht Jahren einigte sich die Opec auf eine Kürzung der Fördermenge um 1,2 Millionen Barrel auf 32,5 Millionen Barrel pro Tag. Unter dem Strich fällt der Rückgang von 3,6 Prozent der Opec-Menge zwar größer aus als erwartet. …

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