Deutsche Anleihen
Schwächer nach Italien-Referendum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Nein der Italiener zur Verfassungsreform hat keine Flucht in deutsche Staatsanleihen ausgelöst. Der für den Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel sogar um 0,20 Prozent auf 160,79 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 0,30 Prozent.
Nach der deutlichen Ablehnung seiner Verfassungsreform hat der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi seinen Rücktritt angekündigt. Insgesamt hielten sich die Kursausschläge jedoch in Grenzen. Schließlich hatten sich die Märkte auf eine Niederlage von Renzi eingestellt. In Italien droht nun ein Machtvakuum. Staatspräsident Sergio Mattarella über das weitere Vorgehen entscheiden.
Die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen legten zu. Zu Handelsbeginn kletterten die Rendite für zehnjährige Anleihen um 11,2 Basispunkte auf 2,09 Prozent. Italiens Anleihekurse gerieten entsprechend unter Druck. Auch portugiesische und spanische Anleihen litten unter der Unsicherheit.
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Nach dem Scheitern der Verfassungsreform in Italien erwartet Dirk Gojny von der National-Bank am Montag ein Eingreifen der Europäischen Zentralbank an den Finanzmärkten. "Im EZB-Tower dürfte man sich nach dem Abstimmungsergebnis und dem angekündigten Rücktritt von Mateo Renzi wieder einmal im Krisen-Modus befinden", schrieb der Experte. "Vermutlich wird es von dort den Auftrag geben, italienische Staatsanleihen einzukaufen, auch mehr als üblich."/jsl/stb