Öltanker setzen sich in Bewegung - Neue Kaufsignale für die Aktien von Shell, BP & Co.?

Der jahrelange Preisverfall hatte den Aktien der Ölkonzerne massiv zugesetzt. Bei den meisten setzten aufgrund des schwierigen Umfeldes die üblichen Mechanismen ein. Kostensenkungen (was vornehmlich Stellenabbau bedeutete) und die Konzentration auf die Kerngeschäftsfelder waren Maßnahmen, die von so ziemlich allen Konzernen eingeleitet wurden. Der Verkauf von Randaktivitäten spülte frisches Kapital in die Kassen. Angesichts der hohen Verschuldung der meisten Konzerne wurde es dringend benötigt, um eben diese zu senken.

Der Markt feiert nach wie vor die Ergebnisse des letzten OPEC-Treffens. Vor allem der Umfang der Förderkürzungen ging über das Ausmaß hinaus, was der Markt im Vorfeld erwartet oder vielmehr erhofft hatte. Dass auch Nicht-OPEC-Staaten sich den Förderkürzungen anschließen wollen, war dann der zweite Überraschungsmoment. Die Reaktion des Marktes war eindeutig... Und ein wenig überzogen; zumindest unserer Ansicht nach. Zum einen ist das Abkommen zunächst auf das erste Halbjahr 2017 begrenzt und mit der Förderdisziplin war es in den letzten Jahren innerhalb der OPEC auch nicht immer weit her. Zum anderen könnten die höheren Preise dazu führen, dass die US-amerikanischen Fracking-Industrie die zweite Luft bekommen und somit über einen höheren Ausstoß, die Kürzungen der OPEC in Teilen wieder ausgleichen könnte.

Nichtsdestotrotz hat sich das Umfeld für die Aktien der Ölkonzerne zuletzt deutlich aufgehellt. Der Ölpreisanstieg macht den Aktien der Ölkonzern in diesen Tagen Beine.

Stellvertretend für den Sektor lohnt ein Blick auf den Arca Oil Index (XOI), denn dieser ist gerade im Begriff, sich aus der monatelangen Handelsspanne gen Norden zu verabschieden. Sollte sich der Ausbruch über die 1.220 Punkte (per 03.12. notierte der XOI bereits bei 229 Punkte) als nachhaltig erweisen, so könnte der Index nun übergeordnet den Bereich um 1.380 Punkte ansteuern. Dieses bullische Szenario verliert seine Gültigkeit, sollte der XOI die 1.000 Punkte und damit die Unterseite der (ehemaligen) Handelsspanne unterschreiten.