Infineon am Scheideweg?
Liebe Leser,
im November veröffentlichten insgesamt 20 Analysehäuser neue Einschätzungen zur Infineon-Aktie. Eines wird deutlich: Die Aktie des Halbleiterherstellers steht am Scheideweg. Die Hälfte der Experten traut dem Konzern in den kommenden Jahren ein spürbares Wachstum zu. Die andere Hälfte sieht für zukünftige Kurssteigerungen eher schwarz.
Pro und Contra
Woraus speist sich die Hoffnung der Befürworter? Zum einen hob der Konzern in seinem Jahresabschlussbericht für 2015/16 sein mittelfristiges Margenziel auf 17 % an. Wenn dieser Schritt gelingt, wäre das Unternehmen nochmals merklich profitabler. Bisher hatte der Vorstand eine Marke von 15 % aufgerufen.
Zudem erwarten sich Experten wie Johannes Schaller (Deutsche Bank) oder Thomas Becker (Commerzbank) ein langfristiges Wachstum durch die Herstellung von 300mm-Wafern. Günther Hollfelder von der Baader Bank brachte zudem ein angedachtes Joint Venture ins Spiel, mit dem sich Infineon um den Bau von Schnellladestation für E-Autos bewerben wolle. Sollte sich der Konzern diesen Markt sicher können, wäre ein erhebliches Wachstum möglich.
Die Skeptiker nennen vor allem ein Argument: Die Infineon-Aktie wird angesichts ihres realen Buchwertes aktuell sehr hoch am Markt bewertet. In dem Kurswert sind auch bereits zukünftige Zuwächse in der glänzend laufenden Automobilsparte eingepreist. Weiteres realistisches Wachstum vermögen diese Experten momentan nicht zu erkennen.
Neue Analystenempfehlungen im Überblick
(Analyst: Einstufung – Kursziel in Euro (Abstand zum Kurswert in Prozent)
- Deutsche Bank: „Buy“ – 20,00 Euro (+29 %)
- Berenberg: „Buy“ – 20,00 Euro (+29 %)
- Baader Bank: „Buy“ – 19,00 Euro (+23 %)
- Commerzbank: „Buy“ – 18,50 Euro (+20 %)
- JPMorgan: „Overweight“ – 18,00 Euro (+17 %)
- Lampe: „Kaufen“ – 18,00 Euro (+17 %)
- Credit Suisse: „Outperform“ – 17,50 Euro (+13 %)
- S&P Global: „Hold“ – 17,00 Euro (+10 %)
- Independent Research: „Halten“ – 17,00 Euro (+10 %)
- Goldman Sachs: „Neutral“ – 16,60 Euro (+7 %)
- DZ Bank: „Kaufen“ – 16,50 Euro (+7 %)
- UBS: „Neutral“ – 16,20 Euro (+5 %)
- Warburg Research: „Hold“ – 16,00 Euro (+4 %)
- Kepler Cheuvreux: „Hold“ – 15,50 Euro (0 %)
- Exane BNP: „Neutral“ – 15,30 Euro (-1 %)
- Barclays: „Equal Weight“ – 14,75 Euro (-4 %)
- NordLB: „Halten“ – 14,50 Euro (-6 %)
- Hauck & Aufhäuser: „Sell“ – 14,00 Euro (-9 %)
- Oddo Seydler: „Reduce“ – 13,00 Euro (-16 %)
- Morgan Stanley: „Underweight“ – 9,50 Euro (-38 %)
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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse