E.ON
Grundsatzurteil gesprochen, Aktie legt zu!
Im beschleunigten Atomstreit wurde eine Klage der Energiekonzerne E.ON, RWE und Vattenfall vom Bundesverfassungsgericht nicht abgelehnt und stellt zumindest eine Teil-Entschädigung für die Konzerne in Aussicht. Beide Aktien setzten sich daraufhin an die Spitze des DAX-Index.
Nach dem Reaktorunglück in Fukushima beschloss die Bundesregierung die zahlreichen Meiler auch auf Druck der Bevölkerung abzuschalten und sich mehr der grünen Stromproduktion zu widmen. Anschließend aber wurde per Gesetz sogar ein beschleunigter Ausstieg bis 2022 beschlossen, wogegen die großen Stromkonzerne geklagt und heute Recht zugesprochen bekommen haben. Damals eine folgenschwere Entscheidung - denn die Energiekonzerne E.ON, RWE und Vattenfall sahen darin eine Enteignung. Laut Medienberichten beläuft sich der Schaden auf bis zu 20 Milliarden Euro. Karlsruhe sieht sogar Teilverstöße gegen das Grundgesetz und zwingt den Gesetzgeber bis 2018 nachzubessern - den Konzernen steht daher auch eine „angemessene Entschädigung" zu. Über die Höhe muss aber noch in weiteren Prozessen entschieden werden!
Technisch waren die Papiere der deutschen Energieversorger in den letzten Jahren aus den bekannten Gründen praktisch ausgeknockt, erst so langsam finden die Werte einen Boden und zeigen zaghafte Ansätze einer Stabilisierung. So fiel der Wert der E.ON-Aktie zuletzt auf ein Verlaufstief von gerade einmal 5,99 Euro zurück, doch seit Monaten ist ein kleiner seitwärts gerichteter Trendkanal zu erkennen und könnte womöglich zur Oberseite aufgelöst werden - bis es aber soweit ist, können Anleger innerhalb der seit Oktober anhaltenden Handelsspanne bereits tätig werden. Aber da noch keine Entschädigungssumme genannt worden ist, bleibt ein Investment noch spekulativer Natur und ist damit auch erhöhten Risiken ausgesetzt.
Momentum kann noch für weitere Gewinne sorgen
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Innerhalb des kurzfristigen Trendkanals könnten jetzt direkte Kursgewinne in der E.ON-Aktie bis zum EMA 50 bei aktuell 6,51 Euro folgen, drüber sogar bis zur oberen Begrenzung um etwa 6,80 Euro. Hierauf können daher sehr kurzfristig orientierte Investoren über ein Investment in das hoch gehebelte Turbo Long Zertifikat (WKN: PR0UB5) setzen und eine Rendite von bis zu 32 Prozent herausholen. Ein Stop sollte verständlicherweise aber noch unter den Jahrestiefs von 5,99 Euro angesetzt werden. Geht es mit der Aktie unerwartet unter dieses Niveau abwärts, so drohen anschließend Abgaben auf die runde Marke von 5,50 Euro. Wahrscheinlicher ist nach dem heutigen Urteil aber eine größere Bodenbildungsphase, die äußerst volatile Kurse und nur kurzfristige Handels-Chancen mit sich bringen wird.