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     1344  0 Kommentare 35 % Einbruch bei der Aixtron-Aktie – geht es noch weiter runter?

    Foto: Aixtron SE

    Am 20. Oktober erreichte die Aktie der Aixtron SE (WKN: A0WMPJ) mit 5,89 Euro ihren Höchststand. Seitdem hat das Papier rund 35 % verloren und notiert nur noch bei 3,832 Euro (02. Dezember). Woher kommt dieser Kursrückgang? Und ist das jetzt eine gute Kaufgelegenheit?

    Hightech-Maschinen aus Aachen, die kein Geld bringen

    Aixtron stellt seit 30 Jahren hochkomplexe Maschinen für die Halbleiterindustrie her. Das im TecDAX notierte Unternehmen aus Herzogenrath bei Aachen ist weltweiter Technologieführer auf dem Gebiet komplexer Depositionsverfahren. Dabei werden hochreine dünne Schichten produziert, die elektrisch leiten und etwa bei der LED-Produktion, der Kommunikation oder der Herstellung von Photovoltaik-Anlagen zum Einsatz kommen.

    Das alles hört sich zwar durchaus spannend an, ist aber für die Aktionäre in der Praxis nicht profitabel. 2011 erzielte Aixtron zuletzt einen Gewinn, seitdem gab es vier Jahre mit Verlusten. Und auch 2016 läuft es nicht: Nach neun Monaten sind die Umsätze um ein Fünftel gefallen, Aixtron verlor 10 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Anteilseigner erwartet also erneut ein negatives Ergebnis.

    Chinesen als Retter

    Die Aixtron-Aktie dümpelte Mitte Mai bei Kursen von knapp über 4 Euro vor sich hin, als am 20. Mai die Rettung nahte: Der chinesische Investor Fujian Grand Chip Investment Fund LP (FGC) gab bekannt, dass er durch seine deutsche Tochter Grand Chip Investment GmbH (GCI) ein Übernahmeangebot für die Aixtron-Aktien in Höhe von 6 Euro pro Stück unterbreiten würde. Das brachte Leben in das Papier, und der Kurs pendelte sich schnell um die 5,80 Euro ein.

    Aixtron-Chef Martin Goetzeler hatte schon längere Zeit nach einem zahlungskräftigen Investor Ausschau gehalten. Mit der FGC glaubte er darüber hinaus, einen besseren Zugang zum attraktiven chinesischen Markt zu erhalten.

    Doch trotz dieses scheinbar guten Angebotes hielten sich die Aktionäre zurück. Vielen war wohl der Aufkäufer aus China suspekt, dem man deutsche Hochtechnologie nur ungern anvertrauen wollte.

    Darüber hinaus hatte das Angebot einen Haken: Aixtron verfügt über Bargeldbestände von etwa 1,80 Euro je Aktie. Bei einer vollständigen Übernahme wären diese an GCI übergegangen, sodass die Chinesen unterm Strich nur 4,20 Euro pro Aktie zahlen müssten. Das war vielen Aktionären dann doch zu wenig.

    Das Aus kam durch Barack Obama

    Am 24. Oktober begann dann der Anfang vom Ende der Übernahme: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie widerrief seine erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung und kündigte eine Wiederaufnahme des Prüfverfahrens an. Dabei geht es einmal um den Abfluss deutscher Technik nach China, aber auch um unfaire Handelspraktiken der Asiaten.

    Und es kam noch schlimmer: US-Präsidenten Barack Obama untersagte am Wochenende die Übernahme. Die US­-Regierung hat ein Mitspracherecht, weil Aixtron eine Zweigstelle in Kalifornien mit rund 100 Mitarbeitern hat. Hintergrund für das US­-Veto sind Befürchtungen, dass Aixtron­-Produkte auch militärisch genutzt werden könnten.

    Diese Nachrichten brachen der Aktie das Genick. Nachdem der Markt nun den Glauben an die Übernahme verloren hat, büßte das Papier die schon erwähnten 35 % ein. Damit steht die Aktie sogar noch unter dem Preis zu dem Zeitpunkt, als das Übernahmeangebot veröffentlicht wurde.

    Wie geht es nun weiter?

    Da das Thema aber nun erledigt ist, werden wohl wieder die wirtschaftlichen Fakten in den Vordergrund rücken.

    Und die sehen nicht besonders gut aus. Die lange Verlustserie hatte ich bereits erwähnt. Besserung ist nicht in Sicht, weil sich die Kundschaft aus Asien mit Käufen zurückhält. Der wichtigste Umsatzbringer, MOCVD-Anlagen zur Herstellung von LEDs, leidet unter einem schwierigen Marktumfeld, aufgrund von Überkapazitäten und einem sehr intensiven Wettbewerb zwischen den LED-Herstellern.

    Das sind keine guten Aussichten für die Aktionäre. Die Börse bietet mit Sicherheit attraktivere Anlagemöglichkeiten als Aixtron. Der einzige Hoffnungsschimmer bleibt dann doch eine Übernahme, denn die Aachener verfügen über ein hochinteressantes Technologieportfolio. Sollte ein Käufer aus Europa oder den USA an die Tür klopfen, wäre zumindest das Sicherheitsthema vom Tisch.

    Allerdings investiere ich lieber aufgrund von guten Unternehmensdaten und Aussichten. Ein Aktienkauf, der sich nur auf eine ungewisse Übernahmephantasie stützt, gehört nicht in diese Rubrik. Die Zukunft wird zeigen, wie es bei Aixtron weitergeht.

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    Peter Roegner besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der im Text genannten Aktien.

    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.




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(Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
    Verfasst von Aktienwelt360
    35 % Einbruch bei der Aixtron-Aktie – geht es noch weiter runter? Foto: Aixtron SEAm 20. Oktober erreichte die Aktie der Aixtron SE (WKN: A0WMPJ) mit 5,89 Euro ihren Höchststand. Seitdem hat das Papier rund 35 % verloren und notiert nur noch bei 3,832 Euro (02. Dezember). Woher kommt dieser Kursrückgang? Und ist …