Chemiebranche kämpft verzweifelt um TTIP! (BASF, Bayer, Merck, Covestro, Evonik, Fuchs Petrolub, Lanxess, Wacker Chemie, SGL Carbon)

Liebe Leser,

das Freihandelskommen TTIP zwischen der EU und den USA ist quasi vom Tisch. Spätestens nach der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten dürfte sich dieses Thema erledigt haben. Oder doch nicht? Die deutsche Chemieindustrie weigert sich, die Hoffnung aufzugeben. Die hiesigen Hersteller halten das Abkommen im Hinblick auf die eigene Zukunft für unabdingbar.

Verband will weiter die Trommel rühren

BASF-Boss Kurt Bock ist derzeit Präsident des mächtigen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI). Im VCI sind Unternehmen vertreten, die auf einen Gesamtjahresumsatz von 190 Mrd. Euro kommen und eine knappe halbe Million Beschäftigte zählen. Bock äußerte sich nun in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ wie folgt: „Vielleicht liegt TTIP nur im Kühlschrank. Wir werden weiter für den Freihandel trommeln.“

VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann ergänzte: „Die Verunsicherung, wohin die USA nun steuern, ist groß. Wir hoffen, dass Donald Trump trotz nationalistischer und protektionistischer Positionen im Wahlkampf als Präsident der Vereinigten Staaten an die engen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und den USA anknüpfen wird. Wir brauchen eine stabile transatlantische Zusammenarbeit bei weltweit wichtigen Zukunftsfragen – zum Beispiel bei der Handels-, Klima- und Wirtschaftspolitik.“

Verheerende Folgen

Hintergrund der Bemühungen: Die USA stellen für die deutsche Pharma- und Chemieindustrie den wichtigsten Absatzmarkt dar – und das mit großem Abstand. Im vergangenen Jahr lagen die Erlöse dort bei rund 20 Mrd. Euro, was einem Exportanteil von 11,4 % entsprach. Wenn sich die Amerikaner nun unter Trump zu Zöllen statt Freihandelsabkommen entschließen würden, kann sich jeder ausmalen, welche verheerenden Folgen dies für die hiesigen Chemieunternehmen hätte.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse