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     998  0 Kommentare So entkommen Anleger der Zinsfalle

    Mit Anleihen lässt sich kaum noch Rendite einfahren, so eine aktuelle Studie der Sauren Fonds-Service AG. Anleger drängen daher vermehrt in defensive Aktien. Doch das birgt Gefahren. Absolute-Return-Strategien könnten Abhilfe schaffen.

    2016 war es soweit: Erstmalig  fiel die Umlaufrendite in Deutschland in den Minus-Bereich. Noch am 7. September 1981 notierte sie bei 11,43 Prozent. Bis heute wurde dieser Wert nie wieder erreicht. Denn seit nunmehr 30 Jahren kennen die Kapitalmarktzinsen weltweit nur eine Richtung: Abwärts. Für Anleger bedeutet das nichts Gutes: „Im August 2016 notierten etwa 54 Prozent der Staatsanleihen entwickelter Länder mit einer negativen Rendite. Dies entspricht einem Volumen von acht Billionen Euro, mit denen Investoren sichere Verluste erleiden“, schreiben die Autoren der Sauren-Studie „Die Zinsfalle spitzt sich zu“. In der jüngeren Vergangenheit hätten zudem vor allem die Zentralbanken diese Entwicklung beschleunigt. Im aktuellen Marktumfeld bieten klassische Rentenstrategien Anlegern damit keine attraktiven Perspektiven mehr: „In den nächsten Jahren werden Anleger im Anleihebereich nach Abzug der Kosten voraussichtlich keinen Ertrag erzielen und bei Berücksichtigung der Inflation sogar reale Kaufkraftverluste verzeichnen.“ Die Folge: Anleger treibt es vermehrt in die Arme risikoreicherer Assets: „Auf der Suche nach Renditechancen in einem schwierigen Umfeld erweitern immer mehr Investoren ihr Anlageuniversum beispielsweise auf Unternehmensanleihen oder auch auf vermeintlich defensive Aktien.“

    Dividende als Alternative zu Niedrigzinsen?

    Auf dem Wunschzettel vieler Anleger stünden vor allem Aktien von Qualitätsunternehmen, die in der Vergangenheit eine niedrige Schwankungsbreite und eine attraktive Dividendenrendite aufweisen konnten: „Als Argument für eine Investition in diese Aktien wurden dabei häufig die stabil wachsenden Unternehmensgewinne angeführt“, heißt es. „Die hieraus resultierenden Zahlungsströme in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen ließen die Bewertung dieser Titel im relativen Vergleich zu Anleihen günstig erscheinen.“ Doch die vermeintlich sicheren Aktien bergen erhebliche Gefahren, warnen die Autoren der Studie. Renditehungrige Anleger ließen nämlich nicht nur die Kurse solcher Titel steigen, sondern auch ihre Zinssensitivität: „Gleichzeitig mit der Popularität und den steigenden Kursen der defensiven Aktien nahm auch die Zinssensitivität dieser Titel zu. In einem Umfeld, in dem Investoren einen nachhaltigen Anstieg der Kapitalmarktzinsen erwarten und diesen in die Bewertung der Aktien einpreisen, ergibt sich entsprechend ein erhöhtes Rückschlagpotenzial für die vermeintlich defensiven und inzwischen auf absoluter Basis vergleichsweise hochbewerteten Unternehmen.“ Bei einem Zinsanstieg würden daher defensive Aktien – gemeinsam mit Anleihen –an Wert verlieren. Und ein Zinsanstieg sei kein undenkbares Szenario mehr: „Angesichts des nach wie vor niedrigen Zinsniveaus sowie eines möglichen und sich zum Teil bereits abzeichnenden Umdenkens der Notenbanken sind weitere Zinsrückgänge unwahrscheinlich.“ Im Gegenteil, viel deute auf ein ansteigendes Kapitalmarktzinsniveau und eine anziehende Inflation hin. Dass auch vermeintlich stabile Titel ins Trudeln geraten können, habe die Entwicklung der letzten Monate bereits angedeutet. „Anleger haben in Titeln investiert, deren Wertentwicklung letztlich ebenfalls von den niedrigen Kapitalmarktzinsen getrieben wurde. Damit legen sie sich für die Zukunft – oftmals unwissentlich – auf ein einziges Szenario fest: eine Welt, in der die Kapitalmarktzinsen dauerhaft niedrig bleiben.“ Aber niemand könne sagen, wie lange ein solches Szenario noch anhalten werde.

    Klassische Portfoliokonstruktion überdenken

    Wenn also mit Anleihen hoher Bonität kein Geld mehr zu verdienen ist und Dividenden aus Aktien nicht die neuen Zinsen sind, was dann? Die Portfoliokonstruktion müsse neu überdacht werden, so das Fazit der Sauren-Experten: „Ein vermeintlich sicheres Portfolio aus Anleihen bonitätsstarker Emittenten und Aktien defensiver, stabiler Unternehmen stellt derzeit ein repräsentatives Portfolio vieler Anleger dar.“ Mit einem solchen Portfolio seien Anleger jedoch nicht sinnvoll diversifiziert: „Im defensiven Bereich als auch im offensiven Bereich ihres Portfolios sind sie in zinssensitive Bausteine investiert.“ Daher sollten neben defensiven und offensiven Portfoliobestandteilen auch Absolute-Return-Strategien in einem Portfolio berücksichtigt werden. „Zwar litten Absolute-Return-Strategien im Jahr 2016 unter einem sehr schwierigen Marktumfeld und mussten teils deutlichere Verluste hinnehmen. An der langfristigen Attraktivität von Absolute-Return-Strategien hat sich jedoch auch nach einem schwierigen Jahr und insbesondere vor dem Hintergrund einer sich zuspitzenden Zinsfalle nichts verändert.“ Im Gegenteil, sie seien eine sinnvolle Ergänzung für fast jedes Portfolio. „Anleger sollten ihr Portfolio auf mehr als ein potenzielles, zukünftiges Marktumfeld ausrichten und entsprechend eine breite Streuung für unterschiedliche Szenarien anstreben.“

    (TL)




    Verfasst von 2Euro Advisor Services
    So entkommen Anleger der Zinsfalle Mit Anleihen lässt sich kaum noch Rendite einfahren, so eine aktuelle Studie der Sauren Fonds-Service AG. Anleger drängen daher vermehrt in defensive Aktien. Doch das birgt Gefahren. Absolute-Return-Strategien könnten Abhilfe schaffen.

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