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    Psychologe: Keine Beeinflussung der US-Wahl  2752  0 Kommentare Big Data… Nur der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt

    Der kalifornische Persönlichkeitspsychologe Michal Kosinski hat die Behauptung zurückgewiesen, ein von ihm entwickeltes psychologisches Befragungsverfahren habe indirekt Donald Trump zum Sieg verholfen. Im Gespräch mit der Tageszeitung „Die Welt“ wies Kosinski alle Verbindungen zwischen sich und der Firma Cambridge Analytica zurück.

    Cambridge Analytica war in einem Bericht des schweizerischen "Tages-Anzeigers" unterstellt worden, das Verfahren Kosinskis, das mit Facebook-Likes arbeitet, kopiert und im Wahlkampf des republikanischen Kandidaten verwendet zu haben. „Trump hat die Wahl nicht gewonnen, weil er das Internet für seinen Wahlkampf genutzt hat, sondern weil er die Wähler auf seine emotionale Art am besten angesprochen hat“, sagte Kosinski im Interview. Ferner stellte Kosinski klar: „Ich veröffentliche seit Jahren Artikel und gebe Interviews, um die Öffentlichkeit vor dem Missbrauch solcher Daten durch Cambridge Analytica zu warnen.“

    Methode ohne Einverständnis kopiert?
     
    Kosinski sagte, er sei 2015 von einem Universitätsassistenten gefragt worden, ob er seine Methode an ein Unternehmen habe verkaufen wollen. Private Recherchen ließen in ihm dann aber den Verdacht aufkommen, dass besagte Firma sein Verfahren zur Wählerbeeinflussung habe nutzen wollen;  daraufhin habe er den Kontakt abgebrochen. Ob Cambridge Analytica Kosinskis Methode ohne sein Einverständnis kopiert habe, wisse er nicht. Kosinski widersprach somit in allen wesentlichen Punkten der Darstellung der Autoren des Berichts des "Tages-Anzeigers", der in der vergangen Woche, vor allem durch Verbreitung in sozialen Netzwerken, für große Aufmerksamkeit gesorgt hatte.
     
    Kosinski führte ferner aus, dass er die Richtigkeit des Berichts des "Tages-Anzeigers" nicht überprüfen könne, da sein deutsch dafür nicht gut genug sei. Er verfüge lediglich über eine rudimentäre Übersetzung des Textes; angefertigt vom Google Übersetzer.

    Big Data - Kein Grund für Erstarken der Rechten?
     
    Der Psychologe verneinte die Annahme, die Nutzung von „Big Data“ könne zum Erstarken rechtsorientierter Parteien wie dem Front National und der Alternative für Deutschland in Europa beitragen. Es gebe viele Gründe, warum den etablierten Parteien die Wähler wegliefen. „Die Politiker sollten einfach ihren Job besser machen und der Bevölkerung überzeugendere Argumente dafür liefern, warum sie solche Anstrengungen zur Integration von Flüchtlingen unternimmt“, sagte Kosinski.
     
    Verantwortlich für den Sieg Trumps fühle er sich nicht, sagte Kosinski. Überall in der Welt änderten sich derzeit die Machtverhältnisse. „Big Data“ sei nur der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringe.




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    Psychologe: Keine Beeinflussung der US-Wahl Big Data… Nur der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt Der kalifornische Persönlichkeitspsychologe Michal Kosinski hat die Behauptung zurückgewiesen, ein von ihm entwickeltes psychologisches Befragungsverfahren habe indirekt Donald Trump zum Sieg verholfen.

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