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     1116  0 Kommentare Commerzbank, Deutsche Bank – Phänomen 2016

    DeutscheBank_Commerzbank_BrexitWie erwartet erhöhte die US-Notenbank zum zweiten Mal seit der Finanzkrise die Zinsen um 25 Basispunkte auf den Korridor von 0,5 bis 0,75 Prozent. Spannend bleibt der Blick auf das kommende Jahr: Während die Märkte nur mit zwei Anhebungen gerechnet hatten, zeigte sich die Fed sogar offen für drei weitere Zinsschritte. Anders formuliert: Ende 2017 soll der Leitzins bei 1,4 Prozent liegen, ein Jahr später bei 2,1 Prozent. Deutliche Fortschritte bei der Maximalbeschäftigung und einer Inflation von zwei Prozent lassen die Fed etwas mutiger in die Zukunft blicken.

    Allerdings sind die drei Zinserhöhungen in 2017 nicht in Stein gemeißelt. Der weitere geldpolitische Kurs hängt stark von der Wirtschaftspolitik des künftigen Präsidenten Donald Trump ab. Hier dürfte erst in den kommenden Monaten langsam Klarheit herrschen, in welchem Umfang die angekündigten Maßnahmen auch umgesetzt werden. Eine Mehrzahl der Akteure am Terminmarkt rechnet erst für die Fed-Sitzung am 14. Juni mit einem weiteren Zinsschritt von 25 Basispunkten.

    Die Aktienmärkte reagierten gemischt auf die Entscheidung. Am Mittwoch schaffte es der DowJones nicht, die von vielen erwartete Marke von 20.000 Punkten zu knacken. Der DAX markiert hingegen ein neues Jahreshoch über 11.300 Punkten. Die Banken setzten jedoch ihre Rally fort. Die Deutsche Bank klettert auf 18 Euro. Wer nach Gründen muss sich nur die Zinsstrukturkurve ansehen. Die steiler werdende Zinsskurve hilft den Banken derzeit massiv.

    Aktien und Gold unter Druck

    Unter dem Strich hat sich die Fed somit viel Spielraum gelassen für das kommende Jahr, die Geldpolitik wird die Märkte weiter beschäftigen. Die mutmaßlich etwas straffere Vorgehensweise sorgte allerdings für Gewinnmitnahmen an den ohnehin stark überhitzten Aktienmärkten, der Dow Jones verpasste erneut die 20.000er-Schwelle und verlor um 0,6 Prozent. Der DAX startet nahezu unverändert in den Handel. Gold bleibt weiter im Rückwärtsgang und notiert auf dem tiefsten Stand seit Februar 2016.

    Euro steht an der Schwelle

    Kräftigere Bewegungen gab es vor allem am Devisenmarkt. Der Dollar profitierte von der Aussicht auf drei statt zwei Zinserhöhungen, aktuell notiert der Dollar-Index auf einem 14-Jahreshoch. Charttechniker schauen vor allem auf das Währungspaar Euro/Dollar. Mit 1,04 USD steht der Kurs am Mittag auf dem tiefsten Stand seit Frühjahr 2015. Sollte die bisher zuverlässige Unterstützung fallen, droht zügig eine Abwertung bis zur Parität. Dies würde die Exportaussichten der amerikanischen Unternehmen weiter verschlechtern, während sich die Perspektiven für die Konzerne in Europa verbessern.

    Unsere Chartanalyse:

    Der Markt hat die Fed-Sitzung gut verkraftet, und bleibt auf Nordkurs. Die Statistik zeichnet ebenfalls ein freundliches Bild: In den meisten Fällen verbrachte der Index die letzten Wochen im Plus.

    chart1

    Die US-Notenbank sorgte gestern Abend mit der wie erwartet ausgefallenen Zinserhöhung im außerbörslichen Handel noch für etwas Volatilität bei Deutschen Aktienindex, doch per Saldo hält er sich unverändert positiv. Die jüngsten Schwankungen des DAX vollziehen sich bisher sogar noch oberhalb der ersten schwachen Unterstützung um 11.235, doch selbst Rückschläge bis 11.230/11.240 wären kein Hindernis für eine weitere Aufwärtsbewegung. Sogar die 11.000er-Marke könnte an einem schwächeren Handelstag noch einmal getestet werden.

    chart2

    Ein erneuter Rückschlag an den starken Widerstand der Vormonate bei 10.800 ist dagegen weniger wahrscheinlich. Stattdessen ist bis zum Jahresende eine weitere Aufwärtsbewegung in Richtung der nächsten Kursziele bei 11.400 bis 11.660 möglich. Dort befindet sich die Obergrenze des im Tageschart erkennbaren Aufwärtstrendkanals (grün).

    chart3

    Eine Untersuchung des DAX seit 1970 zeigt, dass der Markt in 80 Prozent aller Fälle in den letzten 11 Handelstagen gestiegen ist (die Grafik zeigt Verläufe seit 1996) – so viele Börsentage verbleiben auch von heute aus betrachtet noch bis zum Ende des Jahres 2016. Dies lässt auch diesmal auf einen positiven Jahresausklang hoffen. Anleger sollten sich bei Investments daher auf Bull-Turbos / Hebelzertifikate (Long) konzentrieren, kleinere Rückschläge des Marktes sind dabei tendenziell als Kaufgelegenheiten zu werten.

    Diese Chartanalyse stellen wir Ihnen gemeinsam mit Index-Radar zur Verfügung. Wenn Sie uns oder ihn unterstützen möchten, würden wir uns freuen, wenn Sie sich den Premium-Bereich von Index-Radar einmal ansehen. Hier geht`s dorthin…




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Commerzbank, Deutsche Bank – Phänomen 2016 Wie erwartet erhöhte die US-Notenbank zum zweiten Mal seit der Finanzkrise die Zinsen um 25 Basispunkte auf den Korridor von 0,5 bis 0,75 Prozent. Spannend bleibt der Blick auf das kommende Jahr: Während die Märkte nur mit zwei Anhebungen …