Wir können billiger
Klare Ansage: Billigflieger Norwegian will Lufthansa in Deutschland an den Kragen
Die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Cockpit wollen ihren langjährigen Tarifstreit beilegen und erklärten sich bereit, in die Schlichtung zu gehen. Die Piloten hatten zuletzt Ende November in der 14. Runde sechs Tage lang gestreikt und dem Unternehmen einen Schaden von rund 100 Millionen Euro zugefügt. Rund 4450 Flüge mit 525 000 betroffenen Passagieren blieben am Boden.
Schlichtung hier, Kampfansage dort
Nun soll es die Schlichtung richten. Doch selbst wenn an dieser Front Ruhe einkehrt, muss sich der Lufthansa-Konzern der zunehmenden Konkurrenz auch auf dem heimischen Markt erwehren. Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet, will der skandinavische Billigflieger Norwegian auch bald in Deutschland Langstrecken fliegen. „Wir arbeiten daran, ab 2018 von Düsseldorf aus in die USA zu fliegen und prüfen bis zu einem Dutzend Ziele“, sagt Thomas Ramdahl, Vize-Chef von Europas drittgrößtem Billigflieger.
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Eine klare Ansage vor allem an die Lufthansa-Tochter Eurowings, die derzeit aus Köln Billigflüge in Richtung Nordamerika und Karibik anbietet. Die Ansage des Norwegian-Chef ist eindeutig: „Wir bekommen viele neue Langstreckenmaschinen und jede hat bis zu 20 Prozent niedrigere Kosten als heutige Flugzeuge“, so Ramdahl. Dazu will Norwegian über dem Atlantik als erste Linie nicht nur klassische Langstreckenmaschinen wie den Boeing 787 Dreamliner einsetzen, sondern auch die neuen Varianten der bislang vor allem innerhalb Europas genutzten Airbus A321 oder Boeing 737. „Die sind pro Flug noch mal bis zu 20 Prozent effizienter und so klein, dass sich auch Nebenstrecken lohnen, auf denen sich Großraumflugzeuge nur schwer füllen lassen“, so der Norwegian-Chef in Richtung Lufthansa.