Donald Trump
Wie links ist Trump wirklich?
Trumps Twitter-Kommandowirtschaft
Trumps Twitter-Kommandowirtschaft
Immer wieder droht Trump Firmen, wenn sie nicht so agieren, wie er es will. Die Konzerne beugen sich seiner Twitter-Kommandowirtschaft im vorauseilenden Gehorsam - Gewerkschafter weinen Freudentränen und Sarah Wagenknecht lobt Trumps wirtschaftspolitische Kompetenz.
In einer pluralistischen Demokratie mit marktwirtschaftlicher Ordnung sollte es eigentlich so sein, dass der Staat das Eigentum schützt und die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Agieren von Unternehmen festlegt. Beides ist übrigens nicht die Aufgabe eines Präsidenten, sondern die des Gesetzgebers. Nicht zu den Aufgaben eines Präsidenten gehört es dagegen, einzelne Firmen zu kritisieren und zu maßregeln oder gar ihnen zu drohen. Trump ist noch nicht amtierender, aber immerhin gewählter Präsident. Er hat schon im Wahlkampf zu erkennen gegeben, dass er sich anmaßt, gegen einzelne Firmen vorzugehen, was nicht einmal der Gesetzgeber tun dürfte, geschweige denn der Präsident.
Kommandowirtschaft mit Twitter
"Trump wird zwar erst am 20. Januar vereidigt, doch schon jetzt vergeht kaum ein Tag, ohne dass er sich aggressiv in die Unternehmenspolitik einmischt", so berichtet das "Handelsblatt". Bekanntlich droht Trump am liebsten per Twitter. Werden Twitter-Nachrichten künftig an Stelle gesetzgeberischer Aktivitäten treten?
Trump drohte kürzlich dem US-Automobil-Marktführer GM mit hohen Einfuhrzöllen für Autos, wenn es günstig in Mexiko produziere. Der Konkurrent Ford gab im vorauseilenden Gehorsam bekannt, seine Pläne für die Errichtung eines 1,6 Mrd. Dollar teuren Werkes in Mexiko zu beerdigen, weil Trump das nicht passte.
Schon im Wahlkampf versuchte Trump, das Unternehmen Amazon einzuschüchtern, das ihm besonders deshalb ein Dorn im Auge ist, weil dessen Gründer Jeff Bezos zugleich die Trump-kritische Washington-Post besitzt. Trump drohte ihm, er werde ihn wegen des Kartellrechts belangen, weil Bezos "so viel kontrolliert".
Konzerne kuschen
Trump ist es ein Dorn im Auge, wenn amerikanische Firmen beispielsweise - so wie Apple - in China produzieren. Im vorauseilenden Gehorsam hatte Apple nach Drohgebärden von Trump geprüft, ob die iPhone-Produktion nicht zurück in die USA verlagert werden sollte.
Die Großkonzerne sind politisch anpasserisch und opportunistisch - so wie immer. Statt sich gegen Einmischungen in ihre Firmenpolitik zu verwahren, kuschen sie feige vor Trump. "Firmen werden aus den Vereinigten Staaten nicht mehr ohne Konsequenzen weggehen. Das wird es nicht geben", polterte Trump bei einem Besuch in einer Fabrik des Klimaanlagenbauers Carrier in Indianapolis. Das Unternehmen gab auf Trumps Druck hin bekannt, 1000 Stellen in der Fabrik und am Firmensitz zu erhalten, statt sie nach Mexiko zu verlagern.
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch von Rainer Zitelmann*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE