Urteil aus Südkorea
Nach Dieselgate-Affaire: Erster VW-Manager sitzt bald hinter Gittern
Im Zuge des VW-Abgasskandals muss erstmals ein hochrangiger Mitarbeiter ins Gefängnis. Weil er die Zulassungsdokumente für Importfahrzeuge fälschte, wurde er von einem südkoreanischen Gericht zu einer anderthalbjährigen Haftstrafe verurteilt.
Schon im vergangenen Jahr hatte Südkorea ein Verkaufsverbot für fast alle VW-Modelle ausgesprochen und eine Geldbuße von 30 Millionen Euro verhängt. Nun werden auch die zuständigen Mitarbeiter zur Verantwortung gezogen. Wie das "Handelsblatt" mitteilt, sei im Zuge der Diesegate-Affaire erstmals ein Spitzenmanager zu einer Gefängnisstrafe von anderthalb Jahren verurteilt worden.
Er habe erwiesenermaßen Angaben zur Schadstoffemission und Lautstärke bei Importfahrzeugen gefälscht und damit gegen das südkoreanische Umweltrecht verstoßen. „Volkswagen hat mit dieser Straftat, die erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Schaden angerichtet hat, seine Glaubwürdigkeit als globale Marke untergraben“, erklärte das Gericht am Freitag.
Gegen den Landeschef für Audi und Volkswagen, Johannes Thammer, wird ebenfalls ermittelt - auch ihm drohen mehrere Jahre Gefängnis. Bei der Landesvertretung von Volkswagen und Audi hieß es, man habe mit den Behörden kooperiert und sehe weiteren Verfahren mit Zuversicht entgegen. Ein ähnlicher Verfahrensausgang steht zudem in den USA zu erwarten, wo sich ein VW-Ingenieur ob der Abgasmanipulation schuldig bekannt hat. Das endgültige Urteil steht noch aus, das Strafmaß könnte aber auf bis zu fünf Jahre lauten.
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