20K oder 20B – was kommt zuerst?
Im neuen Jahr werden vermutlich zwei runde Zahlen „geknackt“. Gestern erreichte der Dow Jones Average intraday fast 20.000, es fehlte nicht mal ein Punkt. Die
US-Staatsverschuldung kommt aktuell auf 19,952 Bill. Dollar, bis zur Inthronisation von „King Donald II“ dürfte die runde Zahl 20 Bill. Dollar wohl erreicht sein. Und dann geht’s weiter – er hat ja
schon angekündigt, neue Schulden zu machen.
Legt man den Verlauf von Aktienkursen und Verschuldung seit den 1920er Jahren zugrunde, so ist das eine gute Nachricht für Aktienkurse. Denn jedesmal, wenn das Wachstum der Schulden nicht so
fröhlich weiter ging wie zuvor, gab es im S&P 500 Probleme. 1928/1929 nahm die jährliche Verschuldung in Relation zum BIP ab, es folgte die Weltwirtschaftskrise mit einem drastischen Einbruch
der Aktienkurse. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer deutlichen Reduktion der jährlichen Neuverschuldung, der S&P 500 brach ein und lief dann mehrere Jahre seitwärts. Ein
ähnliches Bild 1957/1958. In 2000 war die Neuverschuldung nach einer Reihe von Jahren mit abnehmender Neuverschuldung nahezu bei Null angelangt, die dotcom-Blase platzte. 2008 reichte schon ein
drei Jahre von relativ hohem Niveau aus abnehmendes Defizit relativ zum BIP, es folgte die Finanzkrise mit ihrem starkem Verfall der Aktienkurse.
Ich habe bewusst „folgte“ geschieben, an dieser Stelle möchte ich keine Kausalbeziehung herstellen. Nach jedem Versuch, die Neuverschuldung zumindest deutlich zu reduzieren, folgte eine Rezession. Die Kausalität geht vermutlich über eine restriktivere Geldversorgung, die eine geringere Neuaufnahme von Staatsschulden bewirkt. Das steht wiederum für abnehmende staatliche Anreize und trägt so dazu bei, dass der Konjunkturzyklus in eine Rezession übergeht.
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Ein wichtiges Indiz ist dabei der MZM-Multiplikator zur Geldbasis M0 (MZM Multiplier): Wenn der über längere Zeit deutlich expandiert, zeigt er an, dass liquide Assets immer stärker gesucht sind. Wenn dann auch noch sein jährliches Wachstum über eine gewisse Zeit größer ist als die Umlaufgeschwindigkeit des MZM-Aggregats (MZM Velocity), zeigt das relativ dazu sinkende realwirtschaftliche Aktivität an. Ein ähnlicher Zusammenhang lässt sich auch in Bezug auf die jährliche Entwicklung der gesamten Ausleihungen (Total Loans and Leases) herstellen: Entwickeln sich die Ausleihungen schwächer als der MZM-Multiplikator, weist das in einer kreditbasierten Wirtschaft auf nachlassende real-wirtschaftliche Aktivitäten hin.
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