Immobilienmarkt Deutschland
Die Mär von der Immobilienblase - Entwarnung für deutschen Immobilienmarkt
Zuletzt wurden die Warnungen vor einer Blase am Immobilienmarkt immer lauter. Doch stimmt das Unkenrufen vom Platzen der Immobilienblase? Nicht ganz: Nach Ansicht von Experten sei der deutsche Immobilienmarkt bisher gesund. Vor allem im Gegensatz zu internationalen Trends.
Es gebe trotz stark gestiegener Preise keine Anzeichen für eine spekulative Blase, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft in einer bisher unveröffentlichten Studie, schreibt die "Welt am Sonntag“ unter Berufung auf die ihr vorliegenden Zahlen. Demnach stehen die Zahl der Wohnkredite, die finanzielle Situation privater Käufer und das Wirtschaftswachstum in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.
„Die Kredite sind zwar gestiegen, aber langsamer als die Einkommen. Der Verschuldungsgrad nimmt also eher ab“, heißt es laut „Welt am Sonntag“ in der Studie. „Insgesamt ist die aktuelle Lage im Wohnimmobilienfinanzierungsmarkt keineswegs vergleichbar mit der Situation in den USA, im Vereinigten Königreich oder in Spanien vor der Finanzkrise 2008“, schlussfolgert das IW. Die Wohnungsmarktexperten haben die langfristige Entwicklung der Hauspreise im Verhältnis zur Zinsentwicklung analysiert, sowie das Kreditvolumen im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum. Unter dem Strich sieht das IW keine höhere Gefahr einer Überschuldung privater Haushalte als beispielsweise vor zehn oder zwanzig Jahren.
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Zwar seien vor allem in den Großstädten die Preise für Wohneigentum teils deutlich gestiegen. Doch dank niedriger Zinsen und guter Kapitalausstattung seien die Risiken für die Käufer und damit auch für die Kreditinstitute überschaubar. Die Schuldner-Haushalte seien im Schnitt etwas älter als in früheren Jahren und brächten viel Eigenkapital in die Finanzierung ein. Anders als in Spanien und vor allem in den USA zahlten die Deutschen ihre Darlehen auch so schnell wie möglich zurück. „So betrug 2004 der Anteil der Kredite mit einem Tilgungssatz von einem Prozent rund 49 Prozent, auf Kredite mit einem Tilgungssatz von zwei Prozent entfielen 23 Prozent. Mittlerweile sind Kredite mit einer anfänglichen Tilgung von zwei Prozent am häufigsten. Jeder zweite Vertrag sieht diese Rate vor“, heißt es in der Studie.