Aktien Frankfurt Eröffnung
DAX mit Schnappatmung über 11.600 – Alle setzen auf das gleiche Pferd
Knapp über 11.600 Punkten ging dem Deutschen Aktienindex auch heute Morgen erst einmal wieder die Puste aus. Das kennen wir schon aus den vergangenen Tagen. Das Besorgniserregende an der aktuellen Marktsituation ist, dass alle Anleger in die gleiche Richtung positioniert sind: Sie setzen auf steigende Zinsen und Aktien und fallende Notierungen im Euro gegenüber dem US-Dollar.
Die Spekulation auf steigende Zinsen in den USA ist so hoch wie 2009, das Sentiment der amerikanischen Privatinvestoren ist extrem optimistisch. Im November und Dezember gab es Rekordmittelzuflüsse
in US-Aktien-ETFs. Es hat sich scheinbar herumgesprochen, dass die Parität im Währungspaar EUR/USD nur eine Frage der Zeit ist. Wenn da der eine oder andere auf die Idee kommt, seine Positionen zu
drehen, kann es zu schnellen Bewegungen kommen. Dann wäre ein ‚Short-Squeeze’ im Euro und bei US-Staatsanleihen verbunden mit einer starken Korrektur bei Aktien.
Der Yuan stellt nicht mehr die Gefahr dar wie noch vor einem Jahr. China gibt vor, eine starke Währung haben zu wollen. Das ist aber nur ein Feigenblatt. Die Chinesen wollen wie jedes andere Land
der Erde zur Ankurbelung des eigenen Exports eine schwache Valuta und sie wissen, dass der Yuan in den kommenden Jahren weiter abwerten wird. Zu groß sind die Unwägbarkeiten hinsichtlich des
konjunkturellen Ausblicks angesichts zahlreicher Reformbemühungen.
Der Ölpreis zeigt mit seinem jüngsten Einbruch, wie stark er von der OPEC - oder was noch von dem Kartell übrig geblieben ist - abhängig ist. Saudi Arabien
wird die Fördermengenkürzung nicht allein durchführen können. Umso mehr Länder quer schlagen, desto stärker wird der Ölpreis wieder fallen. Die Ölkonzerne haben unterdessen die hohen Preise zum
Jahreswechsel genutzt, um ihre Produktion der nächsten Jahre im Voraus zu verkaufen. Aus ihrer Hedging-Politik lässt sich ein hohes Maß an Skepsis für den Ölpreis ablesen.
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