Dollar-Euro-Parität
Goldman Sachs: Auseinanderdriften der Geldpolitik führt 2017 zu Dollar-Euro-Parität
2017 ist das Jahr der Jahre - zumindest wenn es um die Parität des US-Dollar mit dem Euro geht. Die divergierende Zinspolitik macht’s möglich. Während die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nach der Ankündigung der Zinswende für das Jahr 2017 drei Zinsschritte anvisiert, fährt die Europäische Notenbank (EZB) weiterhin eine expansive Geldpolitik. Von einer Anhebung des Leitzins scheint in Europa - trotz zunehmender Kritik namhafter Ökonomen - noch lange keine Rede zu sein.
EUR-USD-Jahreschart
Der wesentliche Antrieb sei dabei nicht der Zinssatz an sich, sondern das Auseinanderdriften der Zinspolitik zwischen den USA und Europa, betonte der Chefökonomen von Goldman Sachs, Jan Hatzius, am Montag gegenüber „CNBC“. „Sollten wir recht behalten und die Fed die Zinsen mehr als gegenwärtig von den Märkten eingepreist anheben … dann wäre das ein ziemlich guter Indikator, den man im Auge behalten sollte.“
Laut dem Grundszenario von Goldman Sachs werde die Fed weitere Zinsschritte im Juni, September und Dezember vollziehen. Nach seiner Einschätzung gebe es gar eine 35-prozentige Möglichkeit, dass die Fed sich bereits im März zu einem Zinsschritt entschließt. Die schnellere Gangart nach einer eher trägen Dekade der Untätigkeit sei wünschenswert, so der Goldman-Sachs-Chefökonom. Denn die konjunkturelle Entwicklung der US-Wirtschaft stehe mehr und mehr in Übereinstimmung mit den Zielen der US-Notenbank. Der Markt hingegen ist etwas vorsichtiger und geht aktuell eher von zwei Zinsschritten in 2017 aus.
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Und Europa? Hier rechnet Hatzius frühestens 2019 mit einer Anhebung der Leitzinsen.