checkAd

    Nach Guthabengebühr und Zinswende nun…  3349  0 Kommentare Das Börsen-Unwort 2016: „Anlagenotstand“ - Wie den Notstand nutzen?

    Das Team der Düsseldorfer Börse mit seiner Geschäftsführung, Maklern und Händlern hat zum sechzehnten Mal das „Börsen-Unwort des Jahres“ ermittelt. Für 2016 wurde einstimmig „Anlagenotstand“ als Unwort gewählt.

    Notstände kennt man üblicherweise bei Naturkatastrophen, Krieg und Aufruhr oder auch im Strafrecht, wenn bestimmte, eigentlich strafbare Handlungen durch das Vorliegen einer solchen Lage gerechtfertigt und z.B. Gefahren für Leib und Leben abgewendet werden.

    Gefahren bestehen für die Anleger unzweifelhaft – und das schon länger. Die Zinsen sind in weiten Bereichen in den homöopathischen Bereich abgetaucht oder gar schon negativ, Gebühren für Guthaben stehen vor der Tür und sichere, Ertrag bringende Anlagen scheint es nicht mehr zu geben. Selbst das geliebte Betongold wirft kaum noch effektive Renditen ab und die Blasenbildung ist in diesem Marktbereich kaum noch zu übersehen. Und dann kommt zum Jahreswechsel noch die Inflation zurück.

    Dies ist ein echter Notstand. Allerdings ist Notstand negativ konnotiert, wird schnell generalisiert, führt schon einmal zur Schockstarre und verstellt den Blick für das Ganze – hier das ganze Anlageuniversum. Wie anders ist es zu erklären, dass die Anlage in Aktien immer noch nicht als Ausweg aus der Misere von breiten Kreisen der Anleger erkannt  wird. Die Aktienmärkte laufen seit gut 5 Jahren ordentlich nach oben, trotz aller Krisen, Brexit und Trump. Gerade bei längerfristigen Anlagen und mit dem Fokus auf ertragsstarke Unternehmen in einem diversifizierten Portfolio kann im Grunde kaum etwas schiefgehen.

    Not sollte eigentlich erfinderisch machen - vielleicht ist die Not der Anleger noch nicht groß genug, um das Verhalten zu ändern. Aber die Zinsen werden noch lange niedrig bleiben und „aussitzen“ oder den Kopf in den Sand stecken und sogar noch die Sparquote erhöhen, sind keine gute Strategie. Anleger sollten den Notstand nutzen und sich endlich für Aktien interessieren, Wissen aufbauen und risikobewusst in die Aktienmärkte einsteigen. Auch für Anfänger und kleinere Anlagebeträge gibt es z.B. mit ETF gut geeignete Produkte und gute und günstige Handelsplätze sowieso.

    Das „Börsen-Unwort des Jahres“ wird von der Börse Düsseldorf in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Frankfurter Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser seit 2001 ermittelt. (Börse Düsseldorf)

    Bisherige Börsen-Unwörter:
    • 2015: „Zinswende“
    • 2014: „Guthabengebühr“
    • 2013: „Billiges Geld“
    • 2012: „Freiwilliger Schuldenschnitt“
    • 2011: „Euro-Gipfel“
    • 2010: „Euro-Rettungsschirm“
    • 2009: „Bad Bank“
    • 2008: „Leerverkauf“
    • 2007: „Subprime“
    • 2006: „Börsen-Guru“
    • 2005: „Heuschrecken“
    • 2004: „Seitwärtsbewegung“
    • 2003: „Bester Preis“
    • 2002: „Enronitis“
    • 2001: „Gewinnwarnung“





    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen
    Nach Guthabengebühr und Zinswende nun… Das Börsen-Unwort 2016: „Anlagenotstand“ - Wie den Notstand nutzen? Das Team der Düsseldorfer Börse mit seiner Geschäftsführung, Maklern und Händlern hat zum sechzehnten Mal das „Börsen-Unwort des Jahres“ ermittelt. Für 2016 wurde einstimmig „Anlagenotstand“ als Unwort gewählt.