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    ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss  1076  0 Kommentare Ernüchterung nach Trump-Pressekonferenz

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat nach einer Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am Donnerstag den Rückwärtsgang eingelegt. Belastung kam zudem vom anziehenden Eurokurs sowie am Nachmittag von einer schwachen Tendenz an den US-Börsen. Autowerte standen aufgrund von Manipulationsvorwürfen der US-Behörden gegen Fiat Chrysler besonders unter Druck.

    Der Dax verlor letztlich 1,07 Prozent auf 11 521,04 Punkte. Am Vortag war der Leitindex noch fast bis an die Marke von 11 700 Punkten herangekommen - das höchste Niveau seit Sommer 2015. Der MDax , der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, fiel am Donnerstag um 0,28 Prozent auf 22 301,50 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,97 Prozent auf 1829,50 Punkte ein.

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    HÄNDLER: TRUMP-EFFEKT VERPUFFT

    Der Eurokurs war am Nachmittag bis auf 1,0685 US-Dollar und damit den höchsten Stand seit Jahresbeginn geklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0679 (Mittwoch: 1,0503) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9364 (0,9521) Euro. Experten begründeten die Dollar-Abwertung mit der gestrigen Pressekonferenz Trumps, die aus Anlegersicht nähere Ausführungen zu angekündigten Projekten wie Steuersenkungen oder einem Infrastrukturprogramm vermisssen ließ.

    Die Aktien-Rally der vergangenen Wochen sei größtenteils dem sogenannten "Trump-Effekt" zugeschrieben worden, kommentierte Markus Huber vom Börsenmakler City of London Markets. Nun müsse sich zeigen, wie lange die Händler noch ruhig und zuversichtlich blieben, dass Trump auch tatsächlich seine Ankündigungen einlöse. Marktexperte Jens Klatt zeigte sich überrascht davon, dass sich die Verkäufe an den Aktienmärkten immer noch in Grenzen hielten und nicht schon längst größer ausgefallen seien.

    AUTO- UND PHARMAWERTE UNTER DRUCK

    Für Unmut sorgte Trump vor allem bei den Anlegern im Pharmasektor. Mit seinen skeptischen Aussagen zur Branche hatte der Republikaner den Eindruck geweckt, dass er die Medikamentenpreise deckeln könnte. Die Anleger hatten bis dato eigentlich mit dem Gegenteil gerechnet. Europaweit war der Gesundheitssektor mit einem Minus von rund 2 Prozent die zweitschwächste Branche.

    Darunter litten auch die deutschen Pharma-, Biotech- und Medizintechnikwerte erheblich. Im TecDax etwa waren die Aktien von Medigene und Drägerwerk mit Abschlägen von 9,21 beziehungsweise 5,11 Prozent besonders schwach. Im Dax verloren die Anteilsscheine von Merck KGaA rund anderthalb Prozent.

    Noch schlimmer erwischte es europaweit nur noch die Autowerte mit einem Verlust von fast 3 Prozent. Auslöser dafür war der fast 18-prozentige Kurseinbruch der Aktie von Fiat Chrysler . Der italienisch-amerikanische Autobauer steht laut dem US-Umweltamt EPA im Verdacht, bei rund 100 000 Dieselfahrzeugen die Emissionswerte gefälscht und damit gegen das Luftreinhaltegesetz verstoßen zu haben. Es geht - ähnlich wie bei Volkswagen - um möglicherweise illegale Software zur Abgaskontrolle. Das Unternehmen bestritt die Manipulationsvorwürfe. Die Papiere von Daimler , Volkswagen und BMW verloren zwischen 2,5 und 3,0 Prozent.

    SÜDZUCKER UND HELLA LEGEN NACH ZAHLEN ZU

    Mit starken Quartalszahlen und einem abermals erhöhten Ausblick sorgte der Südzucker-Konzern bei den Anlegern für Freude. Die Aktien gewannen 3,29 Prozent. Der Gewinn sei besser als erwartet gewesen, sagte ein Händler. Die Konsensschätzungen seien zwar bereits hoch, doch steigende Zuckerpreise sollten die Investoren bei Laune halten.

    Besser als Hella waren im MDax nur die Anteile des von Eon abgespaltenen Kraftwerksbetreibers Uniper mit einem Plus von 3,46 Prozent. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Papiere erstmals zum Kauf empfohlen.

    Die jüngsten Halbjahreszahlen des Autozulieferers Hella bewerteten Händler als durchwachsen. Die Jahresziele des Scheinwerfer-Spezialisten stehen aber. Dies reichte immerhin noch für ein Kursplus 1,11 Prozent.

    BÖRSE LONDON HÄLT SICH STABIL

    Der EuroStoxx 50 schloss am Donnerstag 0,64 Prozent tiefer bei 3286,70 Punkten. Der Cac 40 in Paris sank um rund ein halbes Prozent, während der Londoner FTSE 100 sogar ein minimales Plus verbuchte. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsschluss rund 0,8 Prozent im Minus.

    Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,11 Prozent am Vortag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,18 Prozent auf 142,14 Punkte zu. Der Bund-Future gewann 0,13 Prozent auf 163,82 Punkte./edh/he

    --- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---




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