"Stabilisierung bald geschafft"
Saudi Arabien will Opec-Deal nicht verlängern
Die Opec-Vereinbarung zur Ölförderkürzung ist zunächst auf sechs Monate befristet, soll aber je nach Stand der Dinge verlängert werden können. Der saudische Energieminister Khalid Al-Falih sieht hierfür jedoch keinen Bedarf. Er befürchtet sogar einen baldigen Engpass beim schwarzen Gold.
Ginge es nach ihm, so würde der Ölhahn im Königreich schon bald wieder aufgedreht. Im Interview mit "Bloomberg" sagte der saudische Energieminister Khalid Al-Falih, dass er eine Verlängerung des Opec-Deals nicht nur für sinnlos, sondern auch für problematisch halte.
"Angesichts des Grades der Selbstverpflichtung und den Nachfrageerwartungen glauben wir nicht, dass das notwendig ist", so Al-Falih am Montag. Er ist überzeugt: "Die Stabilisierung, die 2016 langsam eingetreten ist, wird ihre volle Wirkung in der ersten Jahreshälfte zeigen."
Ende November letzten Jahres hatten sich die Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) auf eine Beschränkung der täglichen Ölfördermengen geeinigt. Ziel war es, den heftigen, durch die Ölschwemme entstandenen Preissturz zu stoppen. In seinen schwächsten Tagen kostete das Barrel Öl (Brent) nicht einmal mehr 30 US-Dollar. Aktuell kursiert es bei etwas über 55 Dollar. Damit ist es noch immer weit entfernt von seinem Ursprungsniveau, welches zeitweilig bei über 125 Dollar lag.
Zu dem steigenden Überangebot kam auch eine seit vielen Jahren rückläufige Nachfrage hinzu. Noch im September schätzte die Internationale Energieagentur, dass sich diese Entwicklung auch im Jahr 2017 fortführen dürfte.
Lesen Sie auch
Al-Falih sieht das anders. Seiner Meinung nach könnte es sogar bald zu einem Nachfrageüberhang kommen. "Die Nachfrage wird im Sommer zunehmen und wir wollen sicherstellen, dass die Märkte gut versorgt sind. Wir wollen keinen Engpass oder eine Knappheit erzeugen, weswegen eine Verlängerung nur bei Bedarf erfolgt und wenn es den Bedarf gibt, dann werden wir es tun