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     204  0 Kommentare Deutscher Mittelstand ist auf ausländische Mitarbeiter angewiesen

    Frankfurt am Main (ots) -

    - Fast drei Viertel der mittelständischen Arbeitgeber haben
    ausländische Beschäftigte
    - EU-Arbeitsmarkt für Mittelstand am wichtigsten, doch gezielte
    Rekrutierung auch aus Nicht-EU-Staaten nimmt Fahrt auf
    - Flüchtlinge: 250.000 Arbeitsplätze im Mittelstand in den
    vergangenen 5 Jahren besetzt - aber selten als Fachkräfte

    Ausländische Mitarbeiter sind in deutschen Unternehmen alles
    andere als eine Ausnahmeerscheinung: Laut heute veröffentlichter
    Beschäftigungsstatistik der Bundesarbeitsagentur arbeiten hierzulande
    3,1 Millionen Ausländer in sozialversicherungspflichtigen
    Beschäftigungsverhältnissen - und zwar nicht nur in den großen
    Firmen, sondern auch im Mittelstand, wie eine aktuelle repräsentative
    Analyse von KfW Research auf Basis des KfW-Mittelstandspanels belegt.
    Drei von vier kleinen und mittleren Arbeitgebern haben demnach
    ausländische Beschäftigte (73 %), der Großteil von ihnen stammt aus
    EU-Partnerländern. Selbst Kleinstunternehmen mit bis zu 5
    Mitarbeitern sind meist international besetzt (63 %). Besonders
    häufig werden ausländische Arbeitskräfte im Handel eingestellt (82
    %). Auch für die Zukunft setzen die Mittelständler auf Zuwanderung:
    Bis zum Jahr 2021 plant rund die Hälfte aller kleinen und mittleren
    Unternehmen, gezielt ausländische Mitarbeiter zu rekrutieren.

    Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, sagt: "Deutschland
    profitiert seit Jahrzehnten von der Zuwanderung qualifizierter
    Arbeitskräfte und ist auch in Zukunft darauf angewiesen, denn der
    demografische Ausblick ist ungünstig. Schon jetzt ist die
    Unsicherheit über das Fachkräfteangebot ein wesentliches Innovations-
    und Wachstumshemmnis. Ein offener europäischer Arbeitsmarkt ist daher
    eine Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit der deutschen
    Wirtschaft in der Zukunft."

    Neben der verstärkten Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren
    Menschen ist Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ein zentrales
    Gegenmittel für das knapper werdende Arbeitskräfteangebot in
    Deutschland. Die Mittelständler setzen in ihren Beschäftigungsplänen
    immer stärker darauf, wie die Analyse von KfW Research zeigt: In den
    vergangenen fünf Jahren haben 38 % der mittelständischen Arbeitgeber
    gezielt nach ausländischen Mitarbeitern gesucht, für die kommenden
    fünf Jahre planen dies schon 52 %. "Der Rückzug in den Nationalstaat
    würde also vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen treffen,
    die keine Ausweichmöglichkeiten für ihre Produktion haben", so
    Zeuner.

    Da Deutschlands EU-Partner vor ähnlichen demografischen
    Herausforderungen stehen, werden künftig Fachkräfte aus
    Nicht-EU-Ländern an Bedeutung gewinnen. In den vergangenen fünf
    Jahren haben 11 % der Mittelständler in der Rekrutierung den Fokus
    auf Drittstaatler gelegt, bis zum Jahr 2021 planen dies mit 24 % mehr
    als doppelt so viele.

    Die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt ist
    ein langfristiger Prozess. In den vergangenen fünf Jahren haben ca.
    144.000 mittelständische Unternehmen insgesamt ca. 250.000
    Flüchtlinge eingestellt. Es handelt sich bei diesen
    Beschäftigungsverhältnissen überwiegend um Ausbildungsplätze,
    Praktikanten- oder Aushilfsstellen (ca. 200.000 im
    Fünfjahreszeitraum). Höher qualifizierte Beschäftigungsverhältnisse
    sind seltener: Rund einer von hundert mittelständischen Arbeitgebern
    hat in den vergangenen fünf Jahren Flüchtlinge als Fachkräfte
    eingestellt. Insgesamt wurden ca. 49.000 solcher Arbeitsverträge
    abgeschlossen.

    KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner merkt dazu an: "Der mehrstufige
    Weg von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt über die Aus- und
    Weiterbildung überrascht nicht. Schließlich suchen sie in Deutschland
    in erster Linie Schutz und haben sich auf den Wettbewerb am deutschen
    Arbeitsmarkt kaum vorbereitet. Für Deutschland ist die Integration
    von Geflüchteten in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt eine zentrale
    Herausforderung der kommenden Jahre. Vor allem die Deutschkenntnisse
    fehlen zu Beginn. Hier in den nächsten Jahren verstärkt zu
    investieren ist der richtige Weg."

    Die Studie "Fokus Volkswirtschaft - Ausländische Beschäftigte im
    Mittelstand: ein starkes Plädoyer für freie Arbeitsmärkte" steht
    unter diesem Link zum Download zur Verfügung www.kfw.de/fokus.

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