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    Big Run: Immobilien  4471  3 Kommentare Betongold 2017 bei Anlegern hoch im Kurs

    Niedrigzinsen, Risikoaversion und hohe Sparvermögen sorgen für eine erhöhte Aufmerksamkeit privater Haushalte gegenüber Immobilien als Kapitalanlage. Oftmals geht es womöglich weniger um eine renditestarke Kapitalanlage, sondern um das Gefühl der Sicherheit. Denn sonst müsste Anlegern klar sein, dass das Risiko aufgrund der Langfristigkeit kaum abschätzbar ist.

    Im Dezember 2016 ließ der Bankenverband insgesamt 1.000 Personen zu ihrem zukünftigen Anlageverhalten befragen - dies bereits zum dritten Mal in Folge. Es wurde unterstellt, dass ein größerer Geldbetrag für eine Investition zur Verfügung stünde. Die Prognose laut Studie für 2017: Platz 1 belegen Immobilien. Mit 38 Prozent sticht das Betongold als Anlageprodukt alle anderen Formen deutlich aus, denn erst danach kommen mit 26 Prozent Fondsanteile. Den Platz 3 teilen sich Sparkonto, Tagesgeld und Aktien, mit jeweils 23 Prozent, gefolgt von Gold mit 22 Prozent. 

    Wie sahen die Ergebnisse 2015 und 2016 aus?

    Der Bankenverband ließ die Befragung auch in den Vorjahren durchführen. Das mit Abstand bevorzugteste Wunschanlageprodukt 2015 war das Sparkonto. Erst nach Tagesgeld (24 Prozent) und Fondsanteilen (21 Prozent) kamen Immobilien und Festgeld, mit jeweils 18 Prozent. Auf dem vorletzten Platz landete Gold, denn nur 6 Prozent der Befragten hätten auf das Edelmetall gesetzt. Die Ergebnisse für 2016 sahen ganz ähnlich aus, jedoch mit einem signifikanten Unterschied. Das Sparkonto belegt 2016 noch immer Platz 1, jedoch sank das Vertrauen auf 22 Prozent (Vorjahr: 31 Prozent). Damit lag das Sparkonto gleich auf mit dem Tagesgeld. Auf Platz 2 landeten Fondsanteile (20 Prozent) und den vierten Platz belegten Immobilien, die einen Prozentpunkt zum Vorjahr verloren und auf 17 Prozent sanken.

    Welcher Trend ist erkennbar?

    Die größte Veränderung zeigt das Vertrauen gegenüber Immobilien. Immerhin springt das Betongold erstmals seit 2015 und 2016 nun auf Platz 1. Dieser Blitzstart lässt viel Raum für Interpretationen über unsere Wertvorstellung, die Anlagestrategie und die Risikobereitschaft. Jedoch kann das vermeintlich Sichere zu einem späteren Zeitpunkt auch unsicher werden. Und es könnte der Satz fallen: "Ich habe dich doch gewarnt". Davor will sich jeder schützen. Solange wir in die Vergangenheit schauen war Immobilienbesitz in Deutschland aber bislang durchaus ein sicherer Hafen - mal unabhängig von der Rendite.

    Einen ähnlich großen Sprung machte Gold. Nachdem es in den Vorjahren lediglich von sechs Prozent der Befragten als Anlageprodukt gewählt worden wäre, sind jetzt 22 Prozent vom Edelmetall überzeugt. Vor diesem Hintergrund kann für Immobilien und Gold mit einer erhöhten Nachfrage 2017 gerechnet werden - unter der Voraussetzung, dass ein höherer Betrag für eine Investition zur Verfügung steht.  

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    Wunschliste vs. aktuelle Marktentwicklung

    Auf der Einkaufsliste stehen Immobilien ganz oben, jedoch, was gibt der Markt eigentlich her? In den BIG-5 wird das Angebot immer knapper und die Preise für Eigentumswohnungen ziehen weiter an. So veröffentlicht "Haufe", dass sich auf Jahressicht 2016 zu 2015 in Stuttgart die Eigentumswohnungen um 17 Prozent verteuert haben. Es folgen Leipzig mit 13 Prozent und Berlin mit elf Prozent. In München und Köln stiegen die Kaufpreise um acht Prozent und in Hamburg um sechs Prozent. Die große Nachfrage nach Immobilien, die geringe Bautätigkeit, der Zuzug und das sinkende Angebot in den Metropolen werden die Preise weiter steigen lassen. Auch das große Vertrauen in Immobilien als langfristiges Anlageprodukt in Verbindung mit noch attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten spielt beim derzeitigen Nachfragehoch eine entscheidende Rolle. Dieser Trend wird sich vermutlich über 2017 fortsetzen.

    Das zweite Wunschprodukt ist Gold. Es gilt als Substanzwert und Schutz vor einem Werteverzehr durch stärker steigende Inflationsraten. Sowohl die aktuell niedrigen Zinsen als auch steigende Inflation sprächen für eine Anlage in Gold. Auch wenn vor der US-amerikanischen Präsidentenwahl die Nachfrage nach Gold stieg, gibt es aktuell keine eindeutige Empfehlungen zum Kauf, weder in Bezug auf physisches Metall noch in Form von Wertpapieren.




    wallstreetONLINE Redaktion
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