Autopilot unschuldig
Gute Nachricht beflügelt Panasonic
Ein tödlicher Unfall in einem Tesla Model S hat im vergangenen Jahr für weltweite Aufmerksamkeit gesorgt. Nun wurde Tesla von den US-Behörden für unschuldig erklärt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stand die Autopilotfunktion.
Die US-Behörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) lobt nach eingehender Untersuchung das Autopilotsystem von Tesla, denn die integrierten Sicherheitsfunktionen würde in vielen Fällen helfen Unfälle zu vermeiden, wie "Golem" berichtet. Das Untersuchungsergebnis bewahrt Tesla vor einer Rückrufaktion, die dem Unternehmen erhebliche Kosten versucht hätte. Stattdessen konstatiert der Bericht, dass Tesla präziser die Systemgrenzen hätte erklären müssen. Damit in Zukunft das System noch besser funktioniert, wurde Chris Lattner von Apple abgeworben, wir berichteten am 16.01.2017.
Grenzen des Autopilot
Nach dem Unfall geriet das Autopilotsystem unter starke Kritik. In Deutschland sprach sich das Kraftfahrtbundesamt gegen die Bezeichnung aus, denn diese sei irreführend. Noch intensiver wehrte sich die Bundesanstalt für Straßenwesen gegen den Autopiloten und sagte, dass sie darin eine erhebliche Verkehrsgefährdung sehe. Die Diskussionen sorgten dafür, dass die Funktionen des Tesla-Autopiloten stärker kommuniziert wurden und es sich nicht um ein hochautomatisiertes Fahrzeug handelt, sondern um eine Assistenz-Technik. Sie sorgt dafür, dass die Spur gehalten und entsprechend zum Verkehr gebremst bzw. beschleunigt wird. Und, dass das Fahrzeug Verkehrsschilder erkennt und Geschwindigkeitseinschränkungen berücksichtigt. Das Auto würde somit beispielsweise niemals von allein die Spur wechseln, wenn der Fahrer nicht manuell den Blinker betätigt.
Computer im Auto
Vom 5. bis 8. Januar fand die CES 2017 in Las Vegas statt. Es ist eine der wichtigsten Messen der IT-Branche. Auch Autos wurden vorgestellt. Zum Beispiel hat VW mit I.D. einen elektrischen Kleinwagen präsentiert, der ab 2020 auf den Markt kommen und mit einem autonomen Fahrassistenten ausgestattet sein soll, wie "ct" berichtet. Anschließend zeigte der deutsche Autobauer auf der North American International Auto Show (NAIAS) den I.D. Buzz. Dieser E-Kleinbuss soll ab 2022 angeboten werden. Auch der I.D. Buzz wird auf Wunsch vollautonom unterwegs sein. Neben VW war das Thema selbstfahrende Autos auch bei Mercedes, Audi, Hyundai und Toyota präsent.
Panasonic mit richtigem Riecher
Lesen Sie auch
Die Richtung der Autobauer scheint klar zu sein. Nun kommen die Zulieferer ins Spiel. Panasonic wird sich laut "Handelsblatt" aufgrund des harten Preiskampfes bei Smartphones und der Unterhaltungselektronik neuen Segmenten zuwenden. Der japanische Elektronikriese sieht in der Autoindustrie und LED-Lichttechnik attraktive Zukunftsmärkte. Tesla war und ist der passende Partner. Wie jetzt bekannt wurde, sagte der Panasonic-Konzernchef am Donnerstag, dass das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Tesla ausbauen möchte (Wallstreet Online berichtete). Es gehe vor allem um den Bereich autonome Fahrsysteme, wo Tesla selbst noch besser werden möchte. Hierfür könne Pannasonic noch sensiblere Senoren entwickeln, so die ersten Zukunftsaussichten.
Ein Thema, viele Begriffe und ganz viel Zukunft
Ob die scharfen Angriffe auf die Bezeichnung Autopilot im letzten Jahr gerecht waren, sei dahingestellt. Es gibt für die Autobauer nur eine Richtung und zwar hin zu mehr autonomen Fahrbetrieb. Von Hyundai fuhr bei der CES das Elektroauto loniq - ausgestattet mit Kameras, LiDAR-Sensoren (Light detection and ranging) und GPS - selbstständig durch Las Vegas - inkl. Abbiegen und Spurwechsel. Audi setzt auf das selbstfahrende Auto mit künstlicher Intelligenz, dabei überträgt ein System die Analyseergebnisse der Frontkamera auf die Lenkung. Und Mercedes setzt auf neuronale Netzwerke zur Umgebungserkennung.
Die Aufgaben des Menschen beim Autofahren würden sich erheblich verringern. Was bedeutet das für die Erlangung des Führerscheins? Für die Nutzung anderer technischer Geräte während der Fahrt? Wie werden die Straßen der Zukunft beschaffen sein? Diese und auch Fragen nach der Benutzung und Auswertung der Daten werden bei zukünftigen politischen Debatten eine Rolle spielen.