Brent C.O. - Ölpreise im Niemandsland
Der zackige Ölpreisanstieg, den es nach der Einigung der OPEC auf ihrem November-Treffen gab, ist mittlerweile in eine zähe Seitwärtsbewegung übergegangen. Nun ist es sicherlich nicht außergewöhnlich, dass solch dynamische Zwischensprints über eine Seitwärtsbewegung konsolidiert werden, aber man muss der aktuellen Lage durchaus eine gewisse Brisanz attestieren...
Der Markt ist in Bezug auf die weiteren Perspektiven der Ölpreise nervös und zögerlich geworden. Auf der einen Seite hat man das klare Bekenntnis der OPEC als Ganzes, dass die Förderquoten sinken sollen. Auf der anderen Seite gibt es auch immer wieder Kommentare aus den Reihen der OPEC-Mitglieder, die an einer konsequenten Umsetzung der Förderquotensenkung Zweifel aufkommen lassen.
Von konjunktureller Seite gibt es derzeit keine nachhaltigen Impulse. Wir haben es in unseren Kommentaren immer wieder betont, dass wir eine deutliche Erholung der Ölpreise nur in Verbindung mit einer deutlichen Belebung der Weltkonjunktur erwarten. Und gerade mit Blick auf China liegt hier einiges im Argen. Hinzu kommen die möglichen mittel- und unmittelbaren Auswirkungen der neuen US-Politik unter Trump. Es gibt noch einige offene Fragen. Hierzu zählt auch: Wie wird das mittlerweile höhere Ölpreisniveau den Ausstoß der US-Ölindustrie beeinflussen? Kommt es womöglich zu einer (teilweisen) Kompensierung der OPEC-Maßnahmen?
Diese Unsicherheiten manifestieren sich auch im Chartbild. Wir haben einmal den 6-Monats-Chart von Brent C.O. bemüht. Im Chart hat sich ein Widerstandsbereich um 57,5 / 58,0 US-Dollar etabliert. Dieser konnte zuletzt aber nicht mehr angelaufen werden. Stattdessen unterzieht Brent C.O. die Unterstützung 52,5/53,5 US-Dollar einer Belastungsprobe. Sollte diese Zone durchbrochen werden, würde das Szenario einer Top-Bildung unweigerlich Gestalt annehmen und Kursziele um 50 US-Dollar aufrufen.
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