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EU-Kommission hat Bedenken gegen Fusion von Deutscher Börse und LSE
BRÜSSEL/FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse und der Londoner Handelsplatz LSE müssen sich bei ihrer geplanten Fusion laut Insidern auf Gegenwind von Wettbewerbshütern einstellen. Die EU-Kommission fürchte um den Wettbewerb im Clearing-Geschäft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf zwei Personen, die die Bedenkenliste der Kommission gesehen haben. Wettbewerber im Clearing hätten kaum eine Chance, gegen die London Stock Exchange (LSE) und die Deutsche Börse im regionalen Wettbewerb zu bestehen, wenn sich die beiden Branchenriesen zusammenschlössen. Clearingstellen sind zwischen den Vertragsparteien einer Transaktion angesiedelt und übernehmen das gegenseitige Ausfallrisiko. Dafür müssen Marktteilnehmer ihnen Sicherheiten zur Verfügung stellen.
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Nach Auffassung der Wettbewerbshüter räumt ein Verkauf des französischen Clearing-Geschäfts der LSE an die Rivalin Euronext die Bedenken nicht komplett aus. Bis jetzt hätten die Fusionspartner noch keine formellen Vorschläge gemacht, wie sie der Behörde entgegenkommen wollen. Sprecher von EU-Kommission und Deutscher Börse lehnten Stellungnahmen am Freitag ab. Bei der LSE war zunächst niemand für eine Reaktion zu erreichen./stw/stb