Anlegerverlag
Deutsche Bank: Ein Pullback, der auch daneben gehen könnte
19,97 Euro erreichte die Deutsche Bank-Aktie (ISIN DE0005140008) gestern im Tageshoch. Damit war die Kursverdoppelung in nur weniger als vier Monaten perfekt – erst Ende September hatte die Aktie das Allzeittief zum Discounter-Preis von 9,90 Euro markiert. Es mag sein, dass diese 100-Prozent-Rallye einige animiert hat, auch mal etwas mehr Gewinne mitzunehmen.
Und es mag ebenso sein, dass der sich dadurch abzeichnende Pullback eine gute Gelegenheit wird, um auf Höhe der im Wochenverlauf überwundenen Chartmarke von 18,83 Euro nochmal nachzufassen. Aber das kann eben auch daneben gehen. Es wird sehr darauf ankommen, wie sich die Aktie im heutigen Handelsverlauf verhält. Denn aus dem momentanen Chartbild könnte auch ein „Evening Star“ werden, ein Alarmsignal im Candlestick-Chart. Sehen wir uns das an:
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Eine lange weiße Kerze, ein (nicht ganz sauberer) Doji direkt danach und jetzt eine rote Kerze – das wäre ein „Evening Star“. Wenn die Aktie diese aktuell vorhandene rote Kerze heute beibehält. Erst recht, wenn diese Kerze noch länger wird, sprich der Kurs in den kommenden Stunden weiter nachgibt. Grundsätzlich wäre eine solche bearishe Formation in ihrer Relevanz eindeutiger, wenn sie bestätigt wird, indem unmittelbar danach eine erneute rote Kerze folgt. Aber dann wären wir wohl auch schon an der Entscheidungsmarke, der vorgenannten, jetzt als Support fungierenden 18,83er-Linie.
Ein bisschen Luft bis zum Dezember-Hoch bei 18,63 sollte man da intraday auf jeden Fall lassen, bevor man sich entscheidet, was zu tun ist. Aber sollte die Deutsche Bank-Aktie da dann durchgereicht werden, würde aus der Pullback-Einstiegschance nichts mehr und eine Korrektur wahrscheinlich, die dann leicht auch an und unter die September-Aufwärtstrendlinie bei 17,10 Euro führen kann. Wir meinen:
Wenn dieser Pullback eine Zukaufchance werden soll, muss das deutlich erkennbar sein, indem der Kurs im Bereich 18,63/18,83 stoppt, dreht und dynamisch wieder anzieht. Erst über 19 Euro wäre dem Braten zu trauen. Zugleich könnten sich kurzfristig und aggressiv agierende Trader einen Stopp im Bereich 18,50/18,60 Euro überlegen, um schnell aus dem Markt zu sein, wenn der Kurs doch durchgereicht werden sollte.