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    Donald Trump  3056  15 Kommentare Trump ist nicht Hitler, aber…
    Wo bleibt der bürgerliche Widerstand gegen Trump?

    Auf Amerikas Straßen marschieren Hunderttausende gegen Trump - aber wenn man sich die Fernsehbilder anschaut, hat man den Eindruck, dass es überwiegend Linke, Linksextreme und Feministinnen sind. Warum wehren sich das Bürgertum und die Wirtschaft nicht gegen die Zumutungen der "Befehls-Wirtschaft" wie der SPIEGEL Trumps Regime nennt?

    Trump hat ein eigenes Verständnis von Wirtschaftspolitik: Mit Twitter-Nachrichten versetzt er große und (bisher) mächtige Unternehmen in Angst und Schrecken und zwingt sie, Standortentscheidungen nicht mehr nach wirtschaftlicher Logik zu treffen, sondern nach dem Prinzip "America First". Amerikanische Gewerkschafter jubeln begeistert, Sarah Wagenknecht findet anerkennende Worte für Trumps Wirtschaftspolitik und große amerikanische Konzerne tanzen nach der Pfeife der Twitter-Kommandos. Wer sich gegen Trump stellt, so DER SPIEGEL, "wird bestraft: mit Zöllen, Spezialsteuern, staatlichen Repressalien und vor allem mit dem Zorn des Präsidenten. Verkündet per Twitter, gefolgt von Kursstürzen an der Börse."

    Die Furcht der Konzernmanager

    Trump mischt sich in alles ein: Er will bestimmen, ob die Preise für Medikamente zu hoch sind und sie staatlich festsetzen. Er bestimmt, wo ein Unternehmen Niederlassungen gründen soll (am liebsten nur in den USA) und wo nicht (überall sonst auf der Welt). Auch die deutsche Wirtschaft, die sehr stark vom Export abhängt und u.a. Autos in Mexiko produziert, wurde schon Ziel von Trumps Attacken. Er findet es "unfair" (!), dass man so viele Mercedes in Manhattan sieht und so wenige Chevrolets in Deutschland. An die Stelle der Entscheidungen von Unternehmen und Konsumenten treten staatliche Direktiven.

    Die amerikanischen Konzernmanager pilgern, von Angst getrieben, in den Trump-Tower. "Die Topmanager in den deutschen Konzernzentralen verfolgen den Strom von Audienzen genau, irritiert, nervös, besorgt…. Die Angst ist groß, zur Zielscheibe zu werden, denn niemand weiß, welche Regeln noch gelten in diesen Zeiten, in denen Milliardenwerte per Twitter vernichtet werden können", so DER SPIEGEL.

    Trump ist nicht Hitler, aber…

    DER SPIEGEL zitiert den amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Edmund Phelps, der sich an die "Wirtschaftspolitik in Zeiten des Faschismus" erinnert sieht: "Der Anführer kontrolliert die Volkswirtschaft und sagt den Unternehmen, wo es langgeht."

    Trump ist nicht Hitler. Aber auch ich dachte spontan an die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik. Ich habe mich mehr als zehn Jahre meines Lebens ausschließlich mit der NS-Forschung befasst und meine erste Dissertation über Hitlers sozial- und wirtschaftspolitische Ziele geschrieben (http://historiker-zitelmann.de/hitler-selbstverstaendnis/). Hitler kritisierte immer wieder die Ansicht "dass die internationalen Belange der Wirtschaft über die politischen Belange der einzelnen Völker zu stellen wären und dass die einzelnen Völker diesen internationalen Belangen der Wirtschaft sich zu fügen hätten". Hitlers Meinung: "Das Volk steht an der Spitze, die Wirtschaft ist die Dienerin des Volkes und das Kapital Diener der Wirtschaft, nicht umgekehrt."


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Donald Trump Trump ist nicht Hitler, aber…
    Wo bleibt der bürgerliche Widerstand gegen Trump?
    Auf Amerikas Straßen marschieren Hunderttausende gegen Trump - aber wenn man sich die Fernsehbilder anschaut, hat man den Eindruck, dass es überwiegend Linke, Linksextreme und Feministinnen sind. Warum wehren sich das Bürgertum und die Wirtschaft nicht gegen die Zumutungen der "Befehls-Wirtschaft" wie der SPIEGEL Trumps Regime nennt?

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    Kommentare

    Avatar
    01.02.17 00:39:52
    Zitat von startvestor: z.B. hier:

    http://www.n-tv.de/politik/Trump-beunruhigt-mit-Atomwaffen-A…

    Soll gesagt haben. The same procedure ...

    Wie die Prantl-Prawda: Die angeblichen Enthüllungen gegen Trump wiegen schwer.
    http://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-das-steht-in-den-…

    angeblich wärologische Solltologie
    Avatar
    31.01.17 23:32:23
    Avatar
    31.01.17 19:19:27
    Zitat von startvestor: Trump fragte angeblich vor einiger Zeit Militärs, warum man keine Atomwaffen einsetze.
    Wo kann ich das nachlesen?
    Avatar
    31.01.17 14:23:23
    Ein Amtsenthebungsverfahren ?
    Na,das ginge ja dann wohl etwas schnell,ich glaube,wir richten uns mal auf eine reguläre Amtszeit ein,dann sind wir weniger enttäuscht,falls es nichts wird.
    Ich habe gehört,es hat Justizministerin Yates erwischt,weil sie es ablehnte,Trumps Politik zu rechtfertigen,mal sehen,wie es weiter geht !
    Avatar
    31.01.17 14:10:29
    Natürlich ist Trump gewählt. Dadurch hat er aber nicht das Recht eines Alleinherrschers. Er ist nur Präsident.

    Ich denke, dass er und Bannon weiterhin völlig unterschätzt werden. Ich kann nur hoffen, dass es bald ein Amtsenthebungsverfahren gibt. Zur Vernunft kommt der nicht und v.a. deshalb, weil Bannon ihn stark beeinflußt.

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