Nordex – extrem ehrgeizige Ziele
In den bisherigen Teilen zum alternativen Energiemarkt haben wir uns mit dem schwierigen Marktumfeld und mit den Aussichten von SMA Solar und Solarworld beschäftigt. Heute schauen wir abschließend in den hohen Norden, genauer zu Nordex. Und die Woche hätte besser starten können für das Rostocker Unternehmen. Die Investmentbank Oddo Seydler senkte das Kursziel von 39 auf 32,80 Euro. Zwar belassen die Analysten die Einstufung auf “buy”, jedoch könnte die Abstufung um fast 16 Prozent ein deutlicher Warnschuss sein. Wie geht es weiter bei Nordex?
Nach einem kräftigen Rückgang Ende letzten Jahres war die Aktie des Herstellers von Windkraftanlagen wieder auf dem Weg nach oben, ehe sie zuletzt wieder den Rückwärtsgang eingelegt hat. Die Perspektiven für den Konzern könnten sich im Gegensatz zu den Planungen von Vorstandschef Lars Bondo Krogsgaard deutlich eintrüben.
Weitere aktuelle Nachrichten und Analysen finden Sie im Anlegermagazin KnowHow von Goldman Sachshs
Wie schwer sich der Konzern bereits in dem bestehenden Umfeld tut, zeigt, dass Nordex am 10. November die 2016er-Prognose wegen Auftragsverschiebungen auf das untere Ende der vorherigen Spanne eingegrenzt hat. So solle der Umsatz lediglich auf 3,35 Mrd. Euro steigen. Die Ebitda-Marge werde nur 8,3 Prozent erreichen.
Vorstandschef Krogsgaard treibt derweil die Integration der spanischen Tochter Acciona Windpower voran, die nach der Übernahme seit dem zweiten Quartal 2016 in die Ergebnisse von Nordex einfließt. Durch die Transaktion expandiert der Konzern kräftig in die Emerging Markets, wie Mexiko, Brasilien und Indien, sowie in die USA, in denen Nordex bislang nur schwach oder gar nicht vertreten war.
Aktuelle Produktempfehlungen zu Nordex aus unserer ISIN-Liste:
NORDEX SE Discount Call PR1P7F
Lesen Sie auch
NORDEX SE Aktienanleihe PR1D84
Nordex Discount CX6AJM
Lesen Sie auch Nordex – Knallerkursziel verwirrt Anleger
Trumps Wahlsieg bedeutet Gegenwind für Erneuerbare Energien
Dass das Umfeld für Nordex im Jahr 2017 schwierig werden könnte, darauf deuten die Aussagen des viel größeren Konkurrenten Vestas hin, dessen Label man im Mittelmeerraum häufig auf Windkraftanlagen lesen kann. Vorstandschef Anders Runevad warnte, dass das Wachstum nach drei Jahren mit rasanten Zuwächsen künftig deutlich schwächer ausfallen könnte, worauf es am 8. November, also kurz vor dem Wahlsieg von Donald Trump, zu einem kräftigen Kursrückschlag bei der Aktie gekommen war.