„Trumps Wirtschaftspolitik wird für Veränderungen sorgen“
Reflation lautet das Stichwort, das zu Beginn des Jahres 2017 in aller Munde ist. Dabei sollte nach Meinung von Steven Bell, Chef-Ökonom von BMO Global Asset Management, insbesondere die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten für Veränderungen sorgen: „Donald Trumps Bekenntnis, die Haushaltsausgaben auszuweiten, und seine handelspolitische Haltung beeinflussen den Ausblick für das Jahr 2017 maßgeblich.“ Aufgrund der Dollar-Stärke ist man für die Eurozone optimistisch. Für die Analysten könnten europäische Aktien im Jahr 2017 ein kleines Comeback feiern.
Wirtschaft in den USA zeigt sich robust
Nach Ansicht des Experten wird sich Trumps expansive Fiskalpolitik mit geplanten Steuersenkungen und Haushaltsausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts aber weiter positiv auf die ohnehin bereits robuste wirtschaftliche Lage der USA auswirken. Verbraucher profitierten von soliden Finanzen, geringer Verschuldung und einer angemessenen Einkommenssteigerung, was wiederum den Konsum fördere. Diese guten Voraussetzungen hatten schon vor Trumps Wahlsieg dazu geführt, dass der Gewinn pro Aktie für Unternehmen im S&P 500 gestiegen ist und dieser Trend sich fortsetzte.
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Weitere Veränderungen könnten den USA nach Meinung des Chef-Ökonomen aufgrund von Trumps handelspolitischem Engagement bevorstehen. Als Beispiele hierfür nennt Bell das angekündigte harte Vorgehen für den Handel mit Mexiko und China sowie die mögliche Einführung einer Grenzsteuer für Unternehmen, die ihre Produktionsstätten außerhalb der USA erweitern, um die dort hergestellten Waren dann wiederum in die Vereinigten Staaten einzuführen.
Durch seine Bemühungen, Exporte zu subventionieren und Importe mit Strafen zu belegen, konnte Trump bereits vereinzelte Erfolge verbuchen. So hat etwa der Automobilhersteller Ford die Planungen für ein Werk in Mexiko zugunsten des Standorts Michigan eingestellt. „Entscheidend ist, wie gemäßigt Trump künftig mit innen- oder außenpolitischen Spannungen umgehen wird. Denn grundsätzlich besteht das Risiko, dass die Finanzmärkte mit Angstverkäufen reagieren“, erklärt Bell.
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Weltwirtschaft befindet sich auf Erholungskurs
Unabhängig von den USA sprechen nach Ansicht von Bell die Anzeichen aber schon länger dafür, dass sich die Weltwirtschaft auf Erholungskurs befindet. So hat zum Beispiel der JPMorgan Global Manufacturing PMI nach mehreren Jahren im Mai 2016 endlich ins Positive gedreht. Für die wirtschaftliche Erholung habe die Geldpolitik eine wichtige Rolle gespielt, auch wenn nun die Grenzen dieser Politik deutlich würden. „Es ist an der Zeit, dass das Ruder wieder an die Finanzbehörden übergeben wird. Trump wird dabei wohl vorangehen, und es bleibt abzuwarten, welche Länder seinem Beispiel folgen“, so Bell.