USA: erste Dellen im Lack
Erstmals seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat die Notenbank Federal Reserve (Fed) ihre Leitzinsentscheidung bekannt gegeben. Der Leitzins und auch die sonstige geldpolitische Ausrichtung wurden auf der vorgestern zu Ende gegangenen Sitzung unverändert belassen. Und im Statement zum Zinsentscheid blieb vieles beim Alten und wurde wenig Neues verkündet. Die Fed-Sitzung wurde daher insgesamt schnell zum Non-Event, da dies auch so erwartet worden war.
Zinsanhebung war nicht zu erwarten
Denn erst auf der vorangegangenen FOMC-Sitzung im Dezember 2016 hatten die US-Währungshüter den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht und den Schritt auf der anschließenden Pressekonferenz ausführlich erläutert. Ein ähnliches Vorgehen war auch auf der vorherigen Zinsanhebung ein Jahr zuvor festzustellen.
Da vorgestern hingegen keine begleitende Pressekonferenz stattfand, war eine erneute Änderung der Geldpolitik höchst unwahrscheinlich. Zumal diese Zinsanhebung sehr kurz nach der letzten erfolgt wäre, was kaum zum Plan der Fed gepasst hätte, in diesem Jahr die Zinsen drei Mal zu erhöhen.
Trumps konkrete Wirtschaftspläne sind weiterhin ungewiss
Zudem wissen die Währungshüter und der Rest der Welt nach wie vor nicht, welche konkrete Form die Pläne des neuen US-Präsidenten Donald Trump für massive Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur annehmen. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind daher weiterhin ungewiss. Und so ist auch die Fed zum Abwarten gezwungen.
US-Wirtschaft ist weiterhin auf Kurs
Abgesehen davon dürfte sich die US-Notenbank angesichts der jüngsten Wirtschaftsdaten im Plan sehen. So ist die Stimmung in der US-Industrie im Januar auf ein neues Mehrjahreshoch geklettert. Der ISM-Einkaufsmanagerindex legte um 1,5 Punkte auf 56,0 Zähler und damit den höchsten Wert seit November 2014 zu und bestätigte damit den Eindruck aus den Einkaufsmanagerdaten von Markit (siehe Börse-Intern vom 25. Januar).
Industrie und Arbeitsmarkt boomen
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Positiv überraschte auch die Zahl der Beschäftigten im US-Privatsektor, die laut dem ADP-Bericht im Januar um 246.000 zulegten. Analysten waren im Vorfeld nur von einem Stellenzuwachs um 165.000 ausgegangen (Vormonat 151.000). Die ADP-Daten sind ein Vorgeschmack auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Erste Dellen im Lack der US-Konjunktur
Es gibt aber auch erste Dellen im zuletzt so sauberen Lack der US-Konjunktur. Wie das US-Handelsministerium bereits am vergangenen Freitag mitteilte, hat die US-Wirtschaft in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres deutlich an Schwung eingebüßt. Von Oktober bis Dezember legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet nur noch um 1,9 Prozent zu.
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