Vier-Jahres-Hoch
4.309 Tonnen! Brexit und Trump lassen Goldnachfrage explodieren
Die Nachfrage nach Gold stieg 2016 auf ein Vier-Jahres-Hoch. Politische Unsicherheiten, Währungsreformen und Streiks in der Edelsteinindustrie ließen die Investorennachfrage um 70 Prozent steigen. Gold ist und bleibt auch 2017 der sichere Hafen bei Investoren und Anlegern.
Das Jahr 2016 war für die Preisentwicklung auf dem Rohstoffmarkt durchaus erfreulich, denn wie unser Experte Anouch Wilhelms schrieb, konnte nach drei Jahren fallender Preise ein saftiges Plus verzeichnet werden. Wie "The Guardian" berichtete, erreichte die weltweite Nachfrage nach Gold einen Höchststand seit vier Jahren. 2016 wurden 4.309 Tonnen Gold nachgefragt, ein Plus von zwei Prozent und somit das höchste Niveau für das Edelmetall seit 2013. Ging es in den Vorjahren den Anlegern um die Diversifizierung des Anlageportfolios, so stand 2016 die Sicherheit im Vordergrund.
Goldnachfrage erstes Halbjahr 2016
Im ersten Halbjahr 2016 steigerte der Goldpreis seine Performance um 25 Prozent. Unmittelbar nach der Brexit-Entscheidung, am 23. Juni 2016, stieg der Preis je Feinunze von 1.260 Euro auf 1.340 Euro (05.07.2016). Nach dem Votum kauften Gold-Investoren, Hedge-Fonds, multinationale Kerne und Oligarchen das Edelmetall verstärkt ein ("The Guardian").
Goldnachfrage zweite Jahreshälfte 2016
Kurz nach dem Wahlsieg von Trump und im Zuge seiner positiven Wachstumsrhetorik, zog der Aktienmarkt an und sorgte im letzten Quartal für eine Beruhigung am Münzmarkt, so "The Guardian". Nichtsdestotrotz gewann Gold und Roségold in den USA an Popularität - aus der Mode kommen Goldzähne.
Wer kaufte 2016 Gold in großem Stil ein?
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Es waren vorallem Pensionskassen und institutionelle Anleger, die vermehrt auf Gold setzten. Auch Verbraucher in China und Indien vertrauten 2016 verstärkt auf Gold. Der schwächere Yuan und die niedrigen Zinsen stärkten die Attraktivität des Rohstoffs und trugen dazu bei, dass die Investitionsnachfrage erheblich stieg, wie "The Guardian" berichtet.
In Indien sorgten 2016 die landesweiten Streiks der Juweliere für eine sinkende Nachfrage nach Edelsteinen und die Währungsumstellung stürzte das Land ins Chaos, was die Nachfrage nach dem eh schon beliebten Gold bei Indern weiterhin auf einem hohen Niveau hielt.
Diese und weitere Gründe führten dazu, dass das Edelmetall auch gegenüber Edelsteinen bevorzugt wurde - die Schmucknachfrage erreichte ein Sieben-Jahres-Tief.
Goldblick auf 2017
In den vergangenen zehn Jahren schwankte der Preis für Gold zwischen 650 Euro und 1.850 Euro je Feinunze. In den vergangenen zwölf Monaten bewegte sich der Preis zwischen 1.100 und 1.350 je Feinuze. Das Edelmetall bleibt der sichere Hafen - auch mit Blick auf 2017 und den unbekannten Ausgängen der anstehenden holländischen, französischen und deutschen Wahlen.