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    AKTIE IM FOKUS  482  0 Kommentare Commerzbank-Zahlen überzeugen nicht

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank hat die Anleger am Donnerstag mit ihren Jahreszahlen nicht überzeugen können. Analysten richteten den Blick insbesondere auf das Schlussquartal 2016 und bemängelten, dass die Geschäfte des Geldhauses nur auf den ersten Blick besser als erwartet gelaufen seien. Rechne man die dafür verantwortlichen Sonderfaktoren heraus, ergebe sich ein anderes Bild.

    Entsprechend gaben die Aktien ihre deutlichen Auftaktgewinne schnell ab - nach einem Rutsch bis auf 7,405 Euro stand bei 7,420 Euro zuletzt ein Minus von 4,08 Prozent zu Buche. Damit setzten sie ihre jüngste Verlustserie fort und waren Schlusslicht im freundlichen Dax . Im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank-Aktie mit knapp einem Viertel Wertverlust stärker als alle anderen Dax-Mitglieder gelitten, sich aber seit Anfang 2017 wieder um fast 7 Prozent erholen können.

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    NETTOGEWINN NUR DANK SONDEREFFEKTEN BESSER

    Im Schlussquartal 2016 war es für die Commerzbank vergleichsweise gut gelaufen. Der Nettogewinn fiel mit 183 Millionen Euro fast so hoch aus wie ein Jahr zuvor und übertraf die Analystenschätzungen.

    Dafür verantwortlich seien aber die nur dank Sonderfaktoren gestiegenen Quartalserträge, betonte Richard Thomas von der US-Investmentbank Merrill Lynch. Rechne man den Erlös aus der Einigung im Streit um Altlasten der einstigen österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria (Heta) sowie Gewinne aus Immobilienverkäufen heraus, so wären die Erträge gesunken. Ähnlich monierte Philipp Häßler von der Investmentbank Equinet, dass die bereinigte Gewinnentwicklung seinen Erwartungen hinterher gehinkt sei.

    PROBLEMKIND SCHIFFFINANZIERUNGEN

    Kopfschmerzen bereitet den Experten das Problemkind Schifffinanzierungen. Weil Überkapazitäten und kaum mehr auskömmliche Frachtraten vielen Reedereien zugesetzt haben, musste die Commerzbank ihre Vorsorge im vergangenen Jahr allein für mögliche Kreditausfälle in diesem Bereich auf fast 600 Millionen Euro erhöhen - und hält für 2017 ähnlich hohe Rückstellungen für notwendig. Kiri Vijayarajah von der britischen Investmentbank Barclays zeigte sich von dieser Entwicklung negativ überrascht. Im Handelsgeschäft habe die Bank ebenfalls unerwartet schwach abgeschnitten.

    Zudem dürften Umstrukturierungsaufwendungen auch im laufenden und im kommenden Jahr belasten, befürchtet Equinet-Analyst Häßler. Der seit Mai amtierende Chef Martin Zielke will die Commerzbank unabhängiger von Schwankungen an den Kapitalmärkten machen. Zur Neupositionierung als klassisches Geldhaus mit Fokus auf das Einlagen- und Kreditgeschäft gehört auch der Abbau tausender Arbeitsplätze.

    HARTE KERNKAPITALQUOTE BESSER ALS ERWARTET

    Als einen ersten Erfolg kann Zielke die gestiegene harte Kernkapitalquote vorweisen. Der wichtige Gradmesser für die Widerstandsfähigkeit in schlechten Zeiten stieg binnen drei Monaten von 11,8 auf 12,3 Prozent und entwickelte sich damit laut Citigroup-Analyst Nicholas Herman besser als am Markt erwartet. Im laufenden Jahr soll die Kennziffer stabil bei mindestens 12,0 Prozent liegen.

    Dass die Commerzbank nach dem letztjährigen Einbruch bei Gewinn 2017 keine großen Sprünge erwartet, nannte Markus Rießelmann vom Analysehaus Independent Research eine recht vage Zielsetzung. Schuld daran seien die weiter hohe Unsicherheit mit Blick auf die Schifffinanzierungen sowie der Einfluss des Konzernumbaus auf die Ergebnisentwicklung, die zudem stark vom Zinsüberschuss abhängig sei. Die niedrigen Zinsen im Euroraum machen den Frankfurtern ebenso wie der Konkurrenz schon seit geraumer Zeit das Leben schwer - und eine geldpolitische Straffung der Europäischen Zentralbank (EZB) ist wohl noch lange nicht in Sicht./gl/zb

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---




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