checkAd

     851  0 Kommentare Vergiss Inflationssorgen – für Anleger ist jetzt etwas anderes wichtiger

    Es ist ein komplexes Panorama, mit dem wir es derzeit bei Wirtschaft und Politik zu tun haben. Krisen und Rekorde sind in direkter Nachbarschaft. Deflations- und Inflationssorgen wechseln sich ab. Jetzt, wo die Teuerungsraten wieder in normales Fahrwasser kommen und die Zinswende absehbar wird, sind ein paar wichtige Dinge zu beachten. Ich habe mal versucht, die verschiedenen Handlungsstränge zusammenzufassen und daraus meine Schlüsse gezogen, wie Anleger sich jetzt positionieren sollten.

    Beschleunigte Wirtschaft ohne steigende Inflation

    Die Aussicht auf höhere Zinsen führt voraussichtlich zu Vorzieheffekten. Jeder, der eine Großanschaffung oder Renovierungsarbeiten plant, der sollte sich überlegen, ob er nicht noch schnell die aktuell günstigen Finanzierungsbedingungen nutzt. Hinzu kommt, dass die Kombination von Nullzinsen und Inflation zu Vermögensverlusten führt. Andersherum erleichtert die Aussicht auf steigende Löhne das Abbezahlen von Krediten.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Siemens AG!
    Short
    183,09€
    Basispreis
    1,11
    Ask
    × 14,85
    Hebel
    Long
    161,72€
    Basispreis
    1,12
    Ask
    × 14,77
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Es spricht also grundsätzlich viel dafür das Konto zu räumen und in Sachanlagen zu investieren. Alternativ könnte man sich auch durch kluge Investitionen an der Börse gegen den Wertverfall schützen, aber bekanntlich entscheidet sich nur der kleinere Teil der Bevölkerung in Deutschland für diesen Weg. Da wird dann lieber auf Pump ein repräsentatives Auto, eine schicke Einbauküche oder ein aufwendiges Heimkinosystem gekauft. Viele investieren jetzt auch zu Höchstpreisen in neue Immobilien. Das ist aus Investorensicht nicht immer so schlau, aber man muss als Beobachter damit rechnen und die Wirtschaft profitiert natürlich erst mal stark davon.

    Wäre Deutschland ein geschlossenes Wirtschaftssystem, dann wäre jetzt eine losgaloppierende Inflation zu erwarten. Aber weil bei vielen wichtigen Handelspartnern wie Italien, Frankreich und Spanien die Arbeitslosenzahlen insbesondere bei jungen Menschen weiterhin erschreckend hoch sind, ist kaum mit stark anziehenden Importpreisen zu rechnen. Dort liegen viele ungenutzte Kapazitäten brach, die bei Bedarf vergleichsweise günstig aktiviert werden können.

    Auch von der Rohstoffseite her erwarte ich bis auf Weiteres keine zusätzlichen Impulse mehr, nachdem die Stabilisierung der Öl- und Metallpreise zuletzt für einen Auftrieb gesorgt hat. Dafür müsste irgendwo ein zweites China entstehen, welches wie ein Staubsauger alles aufnimmt und so das Angebot verknappt. Das einzige Land, das diese Rolle übernehmen könnte, wäre Indien. Aber die gut 7 % Wirtschaftswachstum, die für die kommenden Jahre von der Asiatischen Entwicklungsbank und der OECD prognostiziert werden, reichen dazu nicht aus. Innovationen in der Förder- und Bergbautechnik senken zudem ständig die operativen Kosten, was dämpfend wirkt.

    Es ist also weniger die Inflation, die uns Sorgen machen sollte, sondern etwas anderes.

    Was nach dem Konsumboom kommt

    Für die kommenden Quartale dürfte die Nachfrage der Konsumenten weiterhin stark steigen. Die Stimmung der Verbraucher ist laut Umfragen ausgezeichnet mit weiterhin positivem Trend. Das ist erst mal gut. Aber eine Gefahr, die ich sehe, ist, dass Anbieter zu optimistisch in den Ausbau ihrer Kapazitäten investieren. Geld ist schließlich dank billiger Kredite und hoher Gewinne ausreichend da.

    Langfristig könnte sich das für solche Unternehmen rächen, aber zunächst lassen hochschießende Profite die Kurs-Gewinn-Verhältnisse optisch günstig aussehen. Kurzfristig orientierte Anleger lassen sich dann gerne von den 3-Monats-Zahlen blenden. Auch Bankanalysten empfehlen dann wahrscheinlich wieder wärmstens Aktien, die eigentlich bereits heißgelaufen sind. Wer solchen Tipps folgt, kann aber übel auf die Nase fallen.

    Denn eines ist klar: Wo es Vorzieheffekte gibt, da gibt es auch irgendwann einen Einbruch oder zumindest Stagnation. Vielerorts in Europa werden stark steigende Autoverkäufe und Immobilienpreise gemeldet. Wer sich in diesem Jahr ein Fahrzeug oder eine Wohnung zulegt, der wird nächstes Jahr nicht nochmal zugreifen. Eine zukünftige Schwächephase ist daher fast unvermeidlich.

    Auch Unternehmen, die auf dem Höhepunkt des Booms teuer investieren, stehen dann erst mal blöd da. So erging es der Commerzbank (WKN:CBK100), die vor der Finanzkrise 2008 die Dresdner übernahm, oder Siemens (WKN:723610), die vor dem Ölpreiseinbruch 2014 tief für Dresser-Rand in die Tasche griff, einem Ausrüster der Öl- und Gasbranche. Das schlägt auf die Bilanz, wenn das investierte Geld nicht die erhofften Rückflüsse generiert.

    Was Anleger tun können

    Zunächst können wir aber natürlich vom positiven Umfeld für die deutsche Wirtschaft profitieren (ich blende mal großzügig die allzeit präsenten geopolitischen Risiken aus). Solange die vorgelegten Zahlen positiv ausfallen, sieht es für Aktien gut aus, weil zumindest besagte kurzfristig orientierte Anleger die Kurs-Niveaus hoch halten.

    Allerdings ist nun erhöhte Wachsamkeit angesagt. Unternehmen, die in den Boom hinein Großinvestitionen, dicke Manager-Boni und milliardenschwere Aktienrückkaufprogramme ankündigen, sind mit Vorsicht zu genießen. Jetzt sind besonnene Vorstände gefragt, welche die aktuelle Situation dazu nutzen, Geschäftsrisiken zu reduzieren und die Bilanz sattelfest zu machen.

    Gut gefallen mir deshalb Unternehmen, die ein Investitionsprogramm bereits hinter sich haben, wie zum Beispiel Merck KGaA (WKN:659990) oder andere, die derzeit massiv in kostensenkende Infrastruktur investieren, wie die Deutsche Telekom (WKN:555750) mit ihrem europäischen All-IP-Netzwerk. Beide dürften in Zukunft kräftige Barmittelzuflüsse generieren, die sie flexibel einsetzen können, je nachdem, was das Marktumfeld erfordert.

    Ob jetzt eine Phase der Euphorie mit anschließender Ernüchterung kommt oder eine, die Wirtschaft und Politik mit weisen Maßnahmen stabil durch die kommenden Herausforderungen navigiert, ist derzeit schwer absehbar. Im Moment spricht aus meiner Sicht für Anleger noch nicht viel dagegen  vorsichtig optimistisch zu bleiben.

    Das einfache Geheimnis, die besten Aktien zu kaufen

    Wie Warren Buffett einmal sagte, musst du keinen IQ eines Genies haben, um ein großartiger Investor zu sein. Alles was du dafür brauchst ist einfache Mathematik, das Wissen auf welche Zahlen du schauen musst und etwas gesunden Menschenverstand. In unserem kostenlosen Spezialbericht "15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen" teilen wir 15 Bilanzkennzahlen mit dir, mit Hilfe derer du die Aktien mit den besten Zukunftsaussichten identifizieren kannst. Klick hier, um kostenlosen Zugang zu diesem Sonderbericht zu erhalten.

    Mehr Lesen

    Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.




    Aktienwelt360
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Aktienwelt360 ist eine Plattform für unternehmensorientierte, langfristige Investoren. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dass jeder Herr über seine eigenen Finanzen werden und einfach besser investieren kann. Dieser Mission begegnen wir mit Wort, Witz und vor allem: Spaß bei diesem ernsten Thema.
    Mehr anzeigen

    AKTIENWELT360 – RISIKOHINWEIS FÜR KOSTENLOSE EMPFEHLUNGEN Risikohinweise für Aktienwelt360 Hinweis: Die Empfehlungen, die auf der kostenlosen Seite www.aktienwelt360.de veröffentlicht werden, sind Ergebnisse sowohl der angestellten Analysten von Aktienwelt360 als auch freiberuflicher Analysten. Die Empfehlungen stellen Meinungen der Analysten zu diesem Zeitpunkt und keine personalisierte Anlageberatung dar. Wenn Du eine persönliche Finanzberatung wünschst, dann wende Dich bitte an einen Anlageberater. Auf diesen Seiten findest Du Risikohinweise und die Veröffentlichungen gemäß § 85WpHG und Marktmissbrauchsverordnung (EU) Nr. 596/2014 („MAR“) für alle Wertpapieranalysen und Empfehlungen von Aktienwelt360 bezüglich aller Unternehmen, die gegenwärtig hierunter fallen. Diese Seiten wurden zuletzt am 5. Januar 2023 aktualisiert. Risikohinweis Die Anlageempfehlungen von Aktienwelt360 enthalten ausgewählte Informationen und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Analysen stützen sich auf allgemein zugängliche Informationen und Daten (die „Informationen”), die als zuverlässig gelten. Aktienwelt360 hat die Information jedoch nicht auf ihre Richtigkeit oder Vollständigkeit geprüft und behauptet nicht die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen. Insbesondere, aber nicht beschränkt auf in diesen Analysen enthaltene Aussagen, Planungen oder sonstige Einzelheiten bezüglich der untersuchten Unternehmen, deren verbundener Unternehmen, Strategien, konjunkturelle, Markt- und/oder Wettbewerbslage, gesetzlicher Rahmenbedingungen. Obwohl die Analysen mit aller Sorgfalt zusammengestellt werden, können Fehler oder Unvollständigkeiten nicht ausgeschlossen werden. Aktienwelt360, die Anteilseigner und Angestellte behaupten auch nicht die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Aussagen, Einschätzungen, Empfehlungen oder Schlüsse, die aus in den Analysen enthaltenen Informationen abgeleitet werden. Die Anlageempfehlungen stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers dar. Es ist möglich, dass Gesellschafter, Geschäftsleitung oder Angestellte von Aktienwelt360 oder Freiberufler, die auf aktienwelt360.de schreiben, in verantwortlicher Stellung, z. B. als Mitglied des Aufsichtsrats, in den in Analysen genannten Gesellschaften tätig sind oder eine Investitionsposition darin haben. Die in Anlageempfehlungen enthaltenen Meinungen können ohne Ankündigung geändert werden. Alle Rechte vorbehalten. Erklärung gemäß § 85 WpHG iVm der MAR sowie der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 2016/958 („DelVO“) Die Empfehlungen, die auf der kostenlosen Seite www.aktienwelt360.de veröffentlicht werden, sind das Ergebnis sowohl angestellter als auch freiberuflicher Analysten von Aktienwelt360. Die Empfehlungen sind keine „offiziellen“ Empfehlungen der kostenpflichtigen Produkte der Aktienwelt360 GmbH, sondern stellen die Meinungen der Analysten zum betreffenden Zeitpunkt dar. Im Artikel benutzte Bewertungsmethodologie Die Bewertung, die der Anlageempfehlung für das jeweils analysierte Unternehmen zugrunde liegt, stützt sich auf allgemein anerkannte und weit verbreitete Methoden der fundamentalen Analyse, wie z. B. Discounted-Cash-Flow (DCF)-Modell, Terminal-Multiple-Bewertung, Peer-Gruppen-Vergleich, „Sum of the parts“-Modell oder ähnliche, häufige und weit verbreitete fundamentale Bewertungsmethoden. Das Ergebnis dieser fundamentalen Bewertung wird als Basis der Empfehlung benutzt, obwohl es auch abhängig von der Einschätzung des Analysten bezüglich möglicher Industrieveränderungen, Alternativen möglicher zukünftigen Entwicklungen, Ergebnissen der Unternehmensstrategie, Wettbewerbsdruck usw. angepasst wird. Die letztendliche Meinung des Analysten sollte nicht ausschließlich im Modell betrachtet werden, sondern eher als das wahrscheinlichste Ergebnis vieler möglicher zukünftiger Auswirkungen. Unabhängig von der verwendeten Bewertungsmethode besteht das Risiko, dass das Investitionsergebnis nicht erreicht wird, z. B. aufgrund unvorhergesehener Veränderungen der Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens, Änderungen des Managements, der Technologie, der konjunkturellen Entwicklung, der Zinsentwicklung, der operativen und/oder Materialkosten, des Wettbewerbsdrucks, des Aufsichtsrechts, des Wechselkurses, der Besteuerung, usw. Bei Anlagen in ausländischen Märkten und Instrumenten gibt es weitere Risiken, etwa aufgrund von Wechselkursänderungen oder Änderungen der politischen und sozialen Bedingungen. Diese Ausarbeitung reflektiert die Meinung des jeweiligen Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung. Eine Änderung der Bewertung zugrundeliegenden fundamentalen Faktoren kann nachträglich dazu führen, dass die Bewertung nicht mehr zutreffend ist. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden. Es wurden zusätzliche interne und organisatorische Vorkehrungen zur Prävention oder Behandlung von Interessenkonflikten getroffen. Die Ergebnisse der Analysen sowie die Meinungen der Analysten werden den analysierten Unternehmen vor der Veröffentlichung nicht offengelegt. Alle Preise von Finanzinstrumenten, die in der jeweiligen Anlageempfehlung angegeben werden, sind Schlusskurse des dem jeweiligen ausgewiesenen Veröffentlichungsdatums vorangegangen Börsenhandelstages, soweit nicht ausdrücklich ein anderer Zeitpunkt genannt wird. Anlageempfehlung: Erwartete Entwicklung der Gesamtperformance des Finanzinstruments bis zum angegebenen Kursziel, nach Meinung des dieses Finanzinstrument betreuenden Analysten. Marktschlagende: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren stärker als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird. Profitabel: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren weniger als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird, aber mehr als null. Negativ: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren fallen wird. Handelsregeln und Offenlegungen von Analysten und Dritten in Verbindung mit der Aktienwelt360 GmbH Wenn ein Analyst (Mitarbeiter sowie Freiberufler) von Aktienwelt360 über eine Aktie schreibt, von der er oder sie selbst eine Position besitzt oder davon anderweitig profitiert, dann wird dieser Umstand am Ende eines Artikels oder Berichts erwähnt. Wir haben Aktienempfehlung in unseren kostenpflichtigen Newslettern und wir legen auch diese Empfehlungen offen, wenn wir darüber auf unserer kostenlos zugänglichen Website schreiben (aktienwelt360.de). Um unseren zahlenden Mitgliedern gegenüber fair zu bleiben, legen wir diese Empfehlungen mindestens 30 Tage ab der ersten Veröffentlichung der Empfehlung nicht in unserem kostenlosen Content offen. Nach dieser Frist von 30 Tagen werden wir auch diese Empfehlungen offenlegen. Zusätzlich zu den oben erwähnten Anforderungen unterliegen wir zusätzlichen Handelsbeschränkungen und Richtlinien. Diese Beschränkungen verlangen, dass die Angestellten von Aktienwelt360: - jede Aktie, die sie besitzen, mindestens zehn volle Handelstage besitzen müssen. (Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
    Verfasst von Aktienwelt360
    Vergiss Inflationssorgen – für Anleger ist jetzt etwas anderes wichtiger Es ist ein komplexes Panorama, mit dem wir es derzeit bei Wirtschaft und Politik zu tun haben. Krisen und Rekorde sind in direkter Nachbarschaft. Deflations- und Inflationssorgen wechseln sich ab. Jetzt, wo die Teuerungsraten wieder in normales …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer