Heidelberger Druck: Das war der Genickbruch
Die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen hat auf die Geschäftszahlen deutlich negativ reagiert. Sämtliche Analysten haben im Anschluss trotzdem an ihren positiven Einschätzungen festgehalten, doch die Interpretation der Finanzprofis ist in einem wesentlichen Punkt nicht stimmig.
Unter Margengesichtspunkten hat Heidelberger Druckmaschinen ein ganz ordentliches Quartal hingelegt, doch der Umsatz war mit einem Minus von 5 Prozent auf 608 Mio. Euro eine Enttäuschung. Das Unternehmen hat bei Auslieferungen Verzögerungen hinnehmen müssen.
Trotzdem haben alle covernden Analysten im Anschluss ihre Kaufempfehlung bekräftigt und sich dabei u.a. auf den hohen Auftragsbestand von 739 Mio. Euro berufen, der einen starken Schlussspurt im Geschäftsjahr 2016/17 sicherstellt.
Dieser ist durchaus wahrscheinlich, nur - was kommt danach? Auffällig ist, dass der Auftragseingang zum zweiten Mal in Folge schwach war, aktuell lag er lediglich auf dem niedrigen Vorjahreswert. Daher kommen langsam am Markt Zweifel auf, ob der Schub aus der drupa im letzten Jahr mit neuen Produkten nicht eine Eintagsfliege war.
Hier sehen wir den entscheidenden Knackpunkt für die jüngste Kursentwicklung. Letztlich muss Heidelberger Druck in der Akquise dauerhaft erfolgreicher werden, damit der Titel die Kursregionen oberhalb von 2,60 Euro erreichen kann.
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Mit dem kräftigen Kursrückgang wurde erst einmal die Seitwärtsrange der letzten zwei Jahre bestätigt, die Entwicklung dürfte volatil bleiben. Wer darauf setzt, dass die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen bald den nächsten Aufschwung versucht, spekuliert darauf, dass der Auftragseingang in den kommenden Quartalen endlich wieder positiv überrascht.