Aktien New York Ausblick
Dow Jones erstmals über 20 300 Punkten erwartet
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Trump-Euphorie dürfte der Wall Street auch in der neuen Woche Auftrieb für weitere Rekorde geben. So zeichnet sich am Montag im Dow Jones Industrial erstmals ein Sprung über 20 300 Punkte ab. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex dabei rund eine Stunde vor dem Auftakt mit 0,3 Prozent im Plus. Angetrieben von den Steuerversprechen des neuen US-Präsidenten hatte das wichtigste Börsenbarometer vor dem Wochenende bereits an der runden Marke gekratzt.
Auch rund um den Globus waren die Anleger zum Wochenauftakt in Kauflaune. Als Stimmungsheber insbesondere in Asien hatten sich Trumps zuletzt versöhnlichere Töne im Umgang mit den beiden Wirtschaftsmächten Japan und China entpuppt, die der US-Präsident in den vergangenen Wochen noch hart angegangen war.
Beim Treffen des US-Präsidenten mit Japans Premier Shinzo Abe am Freitag hatten beide Politiker den Willen zu einem Ausbau ihrer Sicherheits- und Wirtschaftskooperation betont. Zudem kam Trump vor dem Wochenende China entgegen - in einem Telefonat sicherte er dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping zu, sich in der Taiwan-Frage an die "Ein-China-Politik" halten zu wollen. Börsianern zufolge wurden damit die Sorgen am Markt vor einem Handels- und Währungskrieg der USA mit beiden Ländern wieder gedämpft.
Während an der Konjunkturfront zu Wochenbeginn in den USA Funkstille herrscht, rückt bereits die am Dienstag beginnende Anhörung der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vor US-Parlamentariern in den Mittelpunkt des Interesses. Beobachter gehen davon aus, dass sich Yellen zwar nicht konkret zum Zeitpunkt einer nächsten Zinsanhebung äußern wird, den am Markt zuletzt diskutierten März-Termin aber im Raum stehen lassen wird.
Auf Unternehmensseite waren kursbewegende Nachrichten Mangelware. Papiere von Teva schossen aber vorbörslich kräftig nach oben. Der weltgrößte Hersteller von Nachahmermedikamenten profitierte im vierten Quartal von der Actavis-Übernahme und konnte den Umsatz um ein Drittel steigern. Unter dem Strich machte die israelische Ratiopharm-Mutter zwar wegen hoher Sonderlasten einen Milliardenverlust, operativ schnitt man aber besser ab als von Analysten befürchtet.
Auch eine Übernahme dürfte für Bewegung sorgen: Der irische Botox-Hersteller Allergan will den US-Medizintechnikspezialisten Zeltiq für knapp 2,5 Milliarden US-Dollar schlucken. Je Aktie soll das Gebot bei 56,50 Dollar in bar liegen. Vorbörslich sprang die Aktie um fast 12,5 Prozent auf 55,50 Dollar, Allergan-Papiere hielten sich stabil.
Anleger sollten nach der jüngsten Preisrally bei Eisenerz und Kupfer zudem die Rohstoffwerte beobachten. Auch die Ölwerte sind einen Blick wert. Sie hatten in der vergangenen Woche vom starken Ölpreisanstieg profitiert, zuletzt waren die Preise durch jüngste Daten zu den Bohrlöchern in den USA aber wieder gebremst worden. Am Freitagabend hatte die Ölindustrie-Ausrüsterfirma Baker Hughes gemeldet, dass die Bohraktivitäten in der vergangenen Woche erneut zugelegt hötten./tav/ag/das