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Rekordfreudige Wall Street gibt Rückenwind

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltende Rekordlaune an der Wall Street hat zu Wochenbeginn auch den Dax beflügelt. Der deutsche Leitindex baute seine Anfangsgewinne am Montag aus und kletterte bis zum Nachmittag um 1,02 Prozent auf 11 786,22 Punkte. Damit knüpfte er an sein bescheidenes Plus vom Freitag an.

Dank der nachwirkenden Steuerversprechungen von US-Präsident Donald Trump dürfte der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial am Montag erstmals über 20 300 Punkte steigen. Die asiatischen Börsen hätten zudem von freundlicheren Signalen Trumps gegenüber Japan und China profitiert, erklärte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Dies seien erstaunlich gute Nachrichten für all diejenigen, die sich Sorgen über die Beziehungen der USA zu den beiden asiatischen Wirtschaftsmächten gemacht hätten.

FREUNDLICHE TÖNE VON TRUMP GEGENÜBER JAPAN UND CHINA

Beim Treffen des US-Präsidenten mit Japans Premier Shinzo Abe am Freitag hatten beide Politiker den Willen zu einem Ausbau ihrer Sicherheits- und Wirtschaftskooperation betont. Zudem kam Trump vor dem Wochenende China entgegen - in einem Telefonat sicherte er dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping zu, sich in der Taiwan-Frage an die "Ein-China-Politik" halten zu wollen.

Auch den anderen deutschen Indizes half der Rückenwind aus Übersee: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 1,00 Prozent auf 23 261,95 Punkte und setzte so seinen Rekordlauf fort. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,37 Prozent auf 1877,55 Zähler vor und hielt sich damit weiter auf dem höchsten Niveau seit Dezember 2015. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,04 Prozent auf 3304,73 Punkte nach oben.

STADA DANK ÜBERNAHMEHOFFNUNG AUF REKORDHOCH

Kursbewegende Nachrichten gab es am Montag von etlichen Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. Neben Geschäftszahlen sorgten Übernahmefantasien für Gesprächsstoff. Entsprechende Hoffnungen katapultierten die Aktien des Generikaherstellers Stada auf ein Rekordhoch von 57,10 Euro - zuletzt stand noch ein Plus von 14,30 Prozent auf 56,80 Euro zu Buche. Gleich zwei Kaufinteressenten haben den Konzern ins Visier genommen.

Aurubis-Titel gewannen 3,08 Prozent und eroberten damit einen der vorderen Plätze im MDax. Der Kupferkonzern ist zwar schwach in das neue Geschäftsjahr gestartet, bestätigte aber die Jahresziele.

ZULIEFERER LEONI UND STABILUS ÜBERZEUGEN

Ansonsten standen vor allem Autozulieferer im Fokus. Die Aktien von Leoni gehörten nach der Bekanntgabe vorläufiger Jahreszahlen mit plus 4,93 Prozent ebenfalls zu den besten MDax-Werten. Ein Börsianer lobte den überraschend hohen Dividendenvorschlag.

Papiere von Konkurrent Stabilus zogen nach der Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal um 7,52 Prozent an - das bedeutete den ersten Platz im SDax , dem Index der weniger kapitalisierten Unternehmen.

Bei Grammer ging der Höhenflug vor dem Hintergrund eines Machtkampfs mit plus 3,68 Prozent weiter. Die Investorenfamilie Hastor hält zwischen 20 und 30 Prozent der Aktien, was zuletzt Übernahmefantasien geschürt und die Aktien auf ein Rekordhoch getrieben hatte.

SCOUT24 WÄCHST KRÄFTIG

Ein kräftiges Wachstum im vergangenen Jahr bescherte dem Onlineplattform-Betreiber Scout24 einen Kursanstieg von 3,04 Prozent. Ein Händler lobte vor allem die Entwicklung der Profitabilität.

Dem Marktforschungsunternehmen GfK half die Nachricht, dass der Einstieg des US-Investor KKR so gut wie perfekt ist: Die Titel stiegen um 2,86 Prozent.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,08 Prozent am Freitag auf 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 142,37 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,20 Prozent auf 163,78 Punkte. Der Kurs des Euro sank zuletzt auf 1,0621 US-Dollar. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0629 (Donnerstag: 1,0692) Dollar festgesetzt./gl/

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--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---